„War sehr feministisch“: Tradwife offenbart überraschenden Grund für Lebenswandel

Die Social-Media-Influencerin Savanna Stone (19) aus dem US-Bundesstaat Florida zieht auf Instagram und TikTok ein Millionenpublikum an, indem sie traditionelle Rollenbilder, so genannte Tradwifes, verkörpert und verteidigt. In einem Interview mit „Fox News“ sagte die US-Amerikanerin, sie zeige jungen Frauen, dass es „in Ordnung ist, Ehefrau und Mutter sein zu wollen“.

Tradwife: „In der Schule war ich sehr feministisch“

Sie betont die Bedeutung von Weiblichkeit und gesunden Ehen. „Ich möchte zu Hause bleiben und Hausfrau sein“, sagt die Tradwife laut „Fox News“. Stone, die ihren Mann mit 17 Jahren kennenlernte und mit 18 heiratete, war ursprünglich liberal eingestellt und wollte Jura studieren: „In der Schule war ich sehr feministisch“

Tradwife glaubt, dass der Feminismus Frauen über ihr Leben „belügt“

Inzwischen glaubt sie, dass der moderne Feminismus Frauen über das Leben „belügt“, das sie führen sollten. „Ich habe diese Lügen sehr schnell durchschaut: Wir müssen die Highschool abschließen und dann diese große Karriere machen“, sagte sie „Fox News“. Stone glaubt, dass der moderne Feminismus Frauen unter Druck setzt, ihre Karriere über die Familie zu stellen.

Sie glaubt, dass Frauen Karriere machen und gleichzeitig eine gute Ehefrau und Mutter sein können. Sie möchte junge Frauen ermutigen, ihren Wunsch, Hausfrau und Mutter zu sein, zu akzeptieren und sich nicht in „starre Schubladen“ stecken zu lassen. Dennoch sieht Stone die größte Erfüllung in der Familie: „Es gibt nichts Erfüllenderes und Wichtigeres im Leben, als Ehefrau und Mutter zu sein“.

Der neue Trend traditioneller Ehefrauen 

  • Tradwifes, eine Abkürzung für „traditionelle Ehefrau“, entscheiden sich bewusst für eine konservative Geschlechterrolle und präsentieren sich als Influencerinnen, die sich auf Haus- und Familienarbeit konzentrieren.
  • Das Phänomen stammt ursprünglich aus den USA und hat mittlerweile auch Europa erreicht.
  • Diese Frauen orientieren sich stark an traditionellen Werten und verzichten auf eine berufliche Karriere.
  • Ihr Lebensstil wird als Akt der Selbstverwirklichung dargestellt.
  • Es gibt auch Kritik an diesem Trend. Experten werfen den Tradwifes vor, ein sexistisches Familien- und Frauenbild zu propagieren.
  • Einige Tradwifes werden mit rechtsextremen Bewegungen in Verbindung gebracht und sprechen sich gegen die Gleichstellung der Geschlechter aus.
  • Kritiker wie die Kommunikationswissenschaftlerin Margreth Lünenborg sehen in dieser Rolle die Gefahr der Altersarmut durch finanzielle Abhängigkeit von Männern.

Ex-Tradwife baut sich nach Scheidung ein neues Leben auf 

Welche finanziellen Schwierigkeiten das Leben als Tradwife mit sich bringt, musste Jennie Gage erfahren. Sie lebte 24 Jahre lang als traditionelle Ehefrau und war mehr als vier Jahrzehnte lang Mitglied der Mormonenkirche. Nach dem Ende ihrer Ehe im Oktober 2018 und dem Austritt aus der Glaubensgemeinschaft musste sie sich ein neues Leben aufbauen

Anfangs hatte sie große finanzielle Schwierigkeiten und konnte sich oft kaum das Essen leisten. Dennoch bezeichnet sie ihre Entscheidungen als die besten ihres Lebens und hilft nun anderen Frauen in ähnlichen Situationen. 

Auch Enitza Templeton lebte zehn Jahre lang als Tradwife, ein Trend, vor dem viele Experten warnen. Heute macht sie auf die extreme Machtdynamik in solchen Beziehungen aufmerksam. „Soziale Medien können alles sehr schön erscheinen lassen, aber 30 Sekunden von zehn Jahren lassen viel von der Hässlichkeit dieser Beziehungen verschwinden“, sagte sie CNN. Nach ihrer Scheidung berichtete sie, dass die Realität nicht so glamourös war, wie es online suggeriert wurde.