„Wohin soll das führen?“ Selbst Trump-Verbündete rätselt über Kurs des US-Präsidenten

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Zölle sind Donald Trumps Lieblingsinstrument in der Politik. Das verunsichert US-Bürger – selbst Verbündete des populistischen Republikaners.

Washington – Donald Trump hat „Zölle“ einst zu seinem Lieblingswort im Wörterbuch bezeichnet. Jetzt hat Fox Business-Moderatorin Maria Bartiromo die US-Regierung in einem Interview für ihre chaotische Zollpolitik kritisiert. Präsident Donald Trump finde immer wieder neue Ausreden für die Erhebung von Zöllen auf Produkte der US-Handelspartner.

Bartiromo, die grundsätzlich als Unterstützerin von Trump bekannt ist, kritisiert in einem Interview mit US-Finanzminister Scott Bessent vor allem über die Sprunghaftigkeit der aktuellen US-Wirtschaftspolitik. Die Menschen würden sich Sorgen um ihre Lebensgrundlage machen, wenn durch die erhöhten Zölle auch die Preise steigen.

„Dachten, es ginge nur um Fentanyl“ – Fox-Moderatorin zweifelt an Donald Trump

„Sehen Sie, das sind die Dinge, über die sich die Leute wirklich Sorgen machen, weil sie zuerst dachten, es ginge nur um Handel“, sagte Bartiromo. „Dann dachten sie, es ginge nur um Fentanyl. Dann sprachen wir darüber, dass es vielleicht Währungsmanipulation sei, und jetzt sprechen wir vielleicht über Lebensmitteltests“, sagte sie zu Finanzminister Bessent in ihrer Sendung „Mornings With Maria“.

Fox-Moderatorin Maria Bartiromo versteht Donald Trumps Zollpläne nicht. © Stubbe/imago/Montage

Auch der US-amerikanischen Wirtschaft fehle es an Klarheit. In ihrer Arbeit als Journalistin habe sie bereits von mehreren Seiten gehört: „Wir sind uns nicht sicher, wohin das führt!“, fügte Bartiromo hinzu. Bessent konterte beschwichtigend und sagte, die Handelspartner der USA können die von Trump angedrohten reziproken Zölle noch abwenden. Wer mit „Zöllen, nichttarifären Handelshemmnissen, Währungsmanipulation, unfairer Finanzierung, Unterdrückung von Arbeitskräften“ aufhöre, bei dem „werden wir die Zollmauer nicht errichten“.

Donald Trump nutzt Zölle als Druckmittel gegen politische Gegner wie China

Waren, die aus einem Land in die USA eingeführt werden, sollen ab dem 2. April genauso hoch besteuert werden wie US-Produkte, die in dieses Land ausgeführt werden. Allerdings wollen die USA dabei sogenannte nichttarifäre Handelshemmnisse wie Subventionen oder Vorschriften, die die Einfuhr von Produkten erschweren oder verbieten, die nach unterschiedlichen Standards hergestellt wurden, mit einbeziehen.

Seit seinem Amtsantritt am 20. Januar hat Trump eine Vielzahl von Zöllen verhängt oder angekündigt und teilweise auch wieder ausgesetzt. Er nutzt sie vor allem als Druckmittel gegen andere Staaten. Auf Produkte aus China etwa erhöhte Trump den Zoll generell um 20 Prozentpunkte. Bessent sagte Fox Business, dieser Aufschlag habe den USA bereits eine „substanzielle Summe“ eingebracht. Details nannte er nicht. (lm)

Auch interessant

Kommentare