OceanGate verklagt - Nach U-Boot-Unglück: Familie von "Titan"-Opfer fordert 50 Millionen Dollar

Die Kläger werfen der Betreiberfirma OceanGate vor, entscheidende Informationen über die Sicherheit absichtlich verschwiegen zu haben. "Viele der Mängel und Schwächen des Fahrzeugs wurden nicht offengelegt und absichtlich verschwiegen", so die Anwälte der Familie. 

"Titan"-Betreiberfirma auf 50 Millionen Dollar verklagt

Laut "New York Post" steht in der Klage weiter, dass Nargeolet, der als erfahren und umsichtig galt, nicht an der gefährlichen Expedition teilgenommen hätte, wenn OceanGate ehrlicher gewesen wäre. Nargeolet war bekannt als "Mr. Titanic" und hatte zuvor über 30 Expeditionen zum Wrack der Titanic durchgeführt. 

Als Entschädigung verlangt die Familie des Opfers 50 Millionen Dollar von OceanGate wegen der fahrlässigen Tötung ihres Familienmitglieds.

Experten warnten bereits 2018 vor möglichem "Titan"-Unglück

Bereits im Jahr 2018 warnten Experten vor einer Tauch-Expedition mit dem OceanGate-U-Boot. "Wir befürchten, dass der aktuelle experimentelle Ansatz von Oceangate zu negativen Ergebnissen führen könnte (von geringfügig bis katastrophal)", schrieben sie in einem auf 2018 datierten Brief. Darin wird Oceangate irreführendes Marketing vorgeworfen. Ein Mitarbeiter verlor nach Kritik an der Sicherheit der "Titan" sogar seinen Job.

Auch in einer Verzichtserklärung des Unternehmens wurde bereits vor der Expedition die geringe Erfolgsaussicht, das Wrack der Titanic zu erreichen, beziffert. Bei nur 13 von insgesamt 90 Tauchgängen erreichte das Tauchboot von "OceanGate" tatsächlich die Tiefe des Titanic-Wracks von 3800 Metern - eine Erfolgsquote von gerade einmal rund 14 Prozent. Die von einem Passagier unterzeichnete Haftungsverzichtserklärung ist demnach vier Seiten lang, die "Titan" wird darin als "experimentell" bezeichnet.