In einem neusten Verfahren wurde die Rentnerin Veronika F. aus dem Burgenland vom Gericht zu einer Zahlung von insgesamt 6000 Euro verurteilt. Neben 4500 Euro Verfahrenskosten muss die Frau 1500 Euro Entschädigung an Ex-Vizekanzler Hein-Christian Strache berappen. Sie hatte vor rund drei Jahren einen Online-Artikel über Straches Ehe-Aus auf Facebook geteilt.
"Sie weiß nicht, wie sie das schaffen soll"
Diese aufgebrummte Strafe sorgt bei Veronika F. für große Probleme. "Ich bin mittlerweile seh- und geh- eingeschränkt und meine finanzielle Lage ist als Mindestpensionistin ohnehin schon sehr schwer. Diese hohe Strafe treibt mich finanziell sowie psychisch und physisch in den Abgrund und Ruin", heißt es nun in einem Spendenaufruf für die Burgenländerin. Für sie sei die ganze Situation "sehr erdrückend und belastend".
Vor dem Urteil habe sich die Rentnerin sogar schriftlich bei Strache entschuldigt, doch am Ende vergeblich. "Meine Mutter wusste nicht, dass die Inhalte des Artikels laut Gericht als unwahr gewertet wurden", sagt die Tochter gegenüber "Krone" und fügt hinzu: "Das ist für sie eine Katastrophe. Sie weiß nicht, wie sie das schaffen soll."
SPÖ-Politiker: "Ich bin fassungslos"
Der Fall von Veronika F. ist derweil kein Einzelfall. Der Ex-Politiker, der einst über Ibiza-Affäre stolperte, verklagt immer wieder Bürger, die in der Vergangenheit den Artikel über sein Ehe-Aus auf Facebook teilten.
Kritik an den Verfahren, die Strache antreibt, kommt auch aus anderen Parteien. "Ich bin fassungslos, wie sich ein ehemaliger Politiker an Menschen bereichert, die ohnehin kaum über die Runden kommen", sagt beispielsweise SPÖ-Landeschef Max Lercher.