Folgen einer verschleppten Erkältung: Warum es so wichtig ist, sich auszukurieren
Eine Erkältung oder einen grippalen Infekt richtig auszukurieren ist entscheidend, um ernsthafte gesundheitliche und mitunter lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden.
Husten, Schnupfen, Müdigkeit und Fieber sind typische Symptome einer Erkältung oder eines grippalen Infekts. In nicht wenigen Fällen kurieren sich Betroffene nicht richtig aus und gehen zu schnell ihrem gewohnten Alltag wieder nach. Eine unzureichende Erholung kann zu ernsthaften Komplikationen führen.
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Erkältungsymptome klingen nicht ab: Erhöhtes Risiko für Superinfektionen

Eine verschleppte Erkältung erhöht das Risiko für Superinfektionen. Diese treten auf, wenn Bakterien die Schleimhäute besiedeln und so zusätzlich zu einer Infektion führen, weil das Immunsystem durch den ursprünglichen viralen Infekt noch geschwächt ist. Ein anhaltender Husten kann sich zu einer Bronchitis oder gar einer Lungenentzündung entwickeln. Auch eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist möglich, wenn der Schnupfen nicht abklingt.
Symptome wie farbiger Schleim, Kopfschmerzen oder Druck in den Nebenhöhlen sind ernst zu nehmen. In solchen Fällen ist es wichtig, sich zu schonen und ärztlichen Rat einzuholen, um weitere Erkrankungen zu verhindern.
Verschleppter Infekt kann aufs Herz gehen
Denn eine verschleppte Erkältung kann schwerwiegende Folgen haben, darunter die Entwicklung einer sogenannten Myokarditis, der gefürchteten Herzmuskelentzündung. Diese entsteht häufig durch einen nicht vollständig auskurierten Virusinfekt. Die Viren können dann über die Blutbahn direkt das Herz erreichen und eine Entzündung im Muskelgewebe auslösen. Diese Entzündung kann zu Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod führen. Als entscheidender Risikofaktor für 50 Prozent der Fälle von Herzmuskelentzündungen „gelte eine zu intensive körperliche Belastung, zum Beispiel beim Sport, während oder unmittelbar nach einem viralen Infekt“, wie es vonseiten der Handelskrankenkasse (hkk) heißt.
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Eine Herzmuskelentzündung kann nach einem Virusinfekt auftreten – oft in Folge einer überschießenden Immunreaktion. Sie kann sich mit Leistungsschwäche bzw. Herzrhythmusstörungen und/oder Brustschmerzen bemerkbar machen.
Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen sowie Fieber einige Wochen nach einer durchgemachten Infektion können auf eine Herzmuskelentzündung hindeuten. Hält die Abgeschlagenheit länger an oder zeigen sich eines oder mehrere der folgenden Symptome, sollte dringend ein Arzt konsultiert werden:
- Atemnot
- Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme)
- Engegefühl in der Brust
- Brustschmerzen (Angina pectoris)
- Ausgeprägtes Herzklopfen
- Herzstolpern beziehungsweise Herzrhythmusstörungen
- Schwindel
- Ohnmacht
Die Gefahr besteht nicht nur darin, dass unbehandelte Herzmuskelentzündungen chronisch werden und zu bleibenden Herzschäden, beispielsweise einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), führen können. „In jedem Stadium der Erkrankung können [diese] zum plötzlichen Herztod führen. [...] Bei jedem zehnten jungen Menschen unter 35 Jahren, der durch plötzlichen Herztod verstirbt, ist eine Myokarditis verantwortlich“, wie das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. aufklärt.
Schwere Folgen nach einer Erkältung vermeiden: Richtige Erholung ist wichtig
Um das Risiko einer verschleppten Erkältung zu minimieren, ist es ratsam, sich bei den ersten Anzeichen einer Erkältung ausreichend zu schonen. Sport sollte vermieden werden, bis alle Symptome vollständig abgeklungen sind. Auch nach einer Erkältung ist es wichtig, dem Körper circa zehn Tage Zeit zur Erholung zu ermöglichen, bevor man wieder mit sportlichen Aktivitäten beginnt. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, unterstützt das Immunsystem zusätzlich. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Symptomen ist ein Arztbesuch unerlässlich. Nur so können ernsthafte Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.