33 Meter pures Brauchtum: Aber wesentliche Frage noch nicht beantwortet
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Die Münsinger Burschenschaft Ost hat ihren 33-Meter-Maibaum eingeholt.
Münsing – Eine 33 Meter lange, prächtig gewachsene Fichte haben die jungen Frauen und Männer der Burschenschaft Ost innerhalb des Katholischen Burschenvereins Münsing, die „Ouschner“, am Samstag eingeholt. Angeführt von Obermadl Sophie Hofner und Oberbursch‘ Benedikt Huber zogen sie ihren Maibaum mit dem Traktor durch den Ort in den Biberweg, wo er bis zum Aufstellen auf einem Hofgrundstück lagern wird. Eine kleine Besetzung der Musikkapelle Münsing begleitete den Zug und trotz Schneeregens waren auch einige Zuschauer gekommen.
„Ganz sicher ist noch nicht, wo der Baum hin soll“
Gestiftet hat den Baum Bernhard Ruhdorfer. Noch am Samstag begannen die Madln und Burschen, den Stamm glatt zu hobeln. In zwei bis drei Wochen wollen sie ihn dann bemalen. In der Wachhütte sind einige Feste geplant, unter anderem das Tanzlmusi-Fest am 11. April. Bereits am 26. April wollen die Ouschner den Maibaum mit Hilfe von Scherstangen aufstellen. Als Standort vorgesehen ist der Platz vor dem ehemaligen Gasthaus Limm, dem Neuwirt. Aber: „Ganz sicher ist noch nicht, wo der Baum hin soll“, sagt Benedikt Huber. Am 1. Mai findet dann die Maifeier mit Brotzeit, Musik und Tanz statt.
Trennlinie verlief zwischen den Anwesen Bachstraße 12 und 14
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Der kleine Ort Münsing hat gleich zwei Maibäume. Das ist historisch begründet. Früher gab es das Sedeldorf im Osten und das Pfarrdorf im Westen. Die Trennlinie verlief zwischen den Anwesen Bachstraße 12 und 14. Auch wenn Sedeldorf, von den Einheimischen „Ouschn“ für Osten genannt, und Pfarrdorf alias „Weschn“ für Westen seit langem zusammengewachsen sind, ist die einstige Teilung noch bis heute nachvollziehbar, beispielsweise anhand der zwei Sektionen des Katholischen Burschenvereins Münsing-Ost und Münsing-West, von denen jede im Wechsel ihren eigenen Maibaum aufstellt – die einen beim ehemaligen Neuwirt, die anderen beim Altwirt. „Wir klauen uns unsere Bäume nicht gegenseitig und auch beim Tanz um den Baum machen beide Sektionen mit“, sagt Benedikt Huber. Tanja Lühr