Asyl: Neue Groß-Unterkunft am Fliegerhorst wird bezogen
Die zweite größere Asylunterkunft am Brucker Fliegerhorst nimmt Gestalt an. Insgesamt soll sie 500 Plätze für Geflüchtete bieten.
Fürstenfeldbruck - Weil der Zustrom von Flüchtlingen anhält und immer neue Unterkünfte notwendig werden, bat der Landrat im vergangenen Jahr die Bundeswehr um Hilfe. In unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Ankerzentrum am Fliegerhorst, das die Regierung von Oberbayern betreibt, standen nämlich ehemals militärisch genutzt Gebäude leer. Die Bundeswehr gab ihr Einverständnis – und der Landkreis hat eine große Unterkunft mehr. Das entlastet viele Orte bei der Unterbringung von Asylbewerbern.
Bei der Ertüchtigung der Räume (Sanitäranlagen, Stromversorgung) war es zuletzt etwas schleppender vorangegangen als zunächst gehofft. Man stellte sogar ein Zelt auf dem Gelände auf, um ankommenden Flüchtlingen eine Art Dach über dem Kopf zu bieten. Nunmehr sind die Arbeiten aber ins Rollen geraten. Die Bauteile A und B seien fertiggestellt, berichtet eine Sprecherin des Landratsamts auf Nachfrage. Sie bieten circa 240 Plätze.
Flüchtlinge aus der Ukraine
In Bauteil A sind derzeit 43 Personen untergebracht. Im Zelt lebten zuletzt noch 51 Personen, die nach den üblichen Gesundheitsuntersuchungen aber ebenfalls in Bauteil A verlegt werden sollten. Der zweite Abschnitt ist ebenfalls bereits fertig und könne nach und nach belegt werden. Der nächste Bus der Regierung von Oberbayern mit 50 Flüchtlingen aus der Ukraine wird derzeit erwartet, sie werden in der neuen Unterkunft am Fliegerhorst untergebracht. Die notwendigen Umbauten für die Abschnitte C und D seien noch nicht fertig.
Ankerzentrum
Im nebenan liegenden Ankerzentrum stehen an die 1000 Plätze für Asylbewerber zur Verfügung, wovon derzeit um die 600 belegt sind. All diese Plätze werden auf die Kreis-Quote angerechnet. Sprich: Die in Bruck untergebrachten Asylbewerber müssen vom Landkreis nicht auf andere, kleinere Orte, verteilt werden, wo der Widerstand zuletzt immer größer geworden war. Das Ankerzentrum soll - Stand jetzt - bis zum Jahr 2025 betrieben werden. Die Bundeswehr hat allerdings angekündigt, das von ihr weiter genutzte daneben liegende Gelände nicht vor dem Jahr 2030 zu verlassen.
In den diversen Sammelunterkünften des Landkreises (ohne Ankerzentrum) leben derzeit knapp 2200 Personen. 921 von ihnen stammen aus der Ukraine, 1270 aus aller Herren Länder. Insgesamt leben derzeit über 2600 geflüchtete Ukrainer im Brucker Landkreis. Nicht ganz 1800 von ihnen sind in privaten Unterkünften oder eigenen Wohnungen untergekommen.