Kanal Unterzeitlbach wird vorgezogen: Ingenieur sieht dringender Handlungsbedarf
Kanal in Unterzeitlbach wird vorgezogen: Ingenieur sieht dringender Handlungsbedarf
Für die Kanalerneuerung in Unterzeitlbach besteht laut einem Ingenieur dringender Handlungsbedarf. Das teilte der Fachmann in der letzten Sitzung des Gemeinderats Altomünster mit.
Altomünster – Eigentlich wäre laut dem vor drei Jahren beschlossenen Abwassersanierungskonzept nach der geplanten Sanierung des Kanals in der Adelstraße in Hohenzell der Neubau des Mischwasserkanals in der Oberndorfer Straße und Dorfstraße in Oberzeitlbach vorgesehen gewesen. Doch besteht laut Ingenieurbüro Mayr in Aichach dringenderer Handlungsbedarf für die Kanalerneuerung in der östlichen Hauptstraße und der südlichen Mantelbergstraße, beide in Unterzeitbach.
Grund dort ist ein durch Überbelastung des Kanalsystems entstandener, aber mittlerweile behobener Schaden am Kanal in der Mantelbergstraße und der schlechte bauliche Zustand der Fahrbahn in der östlichen Hauptstraße. Festgestellt wurde dies durch Kamerabefahrungen der Kanäle. Die genaue Sachlage stellte Rupert Mayr junior im Gemeinderat vor.
Ingenieur präsentiert vier Vorgehensweisen
Vier Varianten präsentierte der Ingenieur – alle unterschiedlich teuer und mit Vor- und Nachteilen. Zweiter Bürgermeister Hubert Güntner bezeichnete die Mantelbergstraße dabei als „Hauptschlagader in Unterzeitlbach. Die Entscheidung, die wir heute treffen, betrifft die nächsten 50 bis 60 Jahre“, sagte Güntner.
Im Lauf der Technik-orientierten Diskussion kristallisierte sich die in den Tischvorlagen genannte Variante vier als vielversprechend heraus: Die Kanalerneuerung in der östlichen Hauptstraße und in der südlichen Mantelbergstraße vollständig im Mischsystem zu bauen und zusätzlich der Neubau eines Regenwasserkanals zur Ableitung eines Großteils des östlichen Außeneinzugsgebiets. Vorteile wären unter anderem, dass kein Oberflächenwasser mehr vom östlichen Außeneinzugsgebiet zur Kläranlage gelangen würde und Privatleute weiterhin lediglich einen Mischwasserhausanschluss bräuchten.
Außerdem käme man ohne Regenrückhaltevolumen aus, da lediglich Oberflächenwasser von unbefestigten, Außengebietsflächen in den Zeitlbach abgeleitet wird. Kosten: rund drei Millionen Euro. Die Gemeinde kann aber bei jeder der angesprochenen Varianten mit einer Förderung von etwa 40 Prozent der Kosten rechnen.
Weitere Variante
Hubert Güntner brachte schließlich noch eine weitere Vorgehensweise (Variante fünf) ins Spiel: Diese basiert auf der Variante vier, beinhaltet aber zusätzlich einen Regenwasserkanal in der östlichen Hauptstraße und in der südlichen Mantelbergstraße bis hin zur Abzweigung Feldstraße.
Am Ende einigte sich das Gremium einstimmig darauf, die Variante vier (Kosten: drei Millionen Euro) und fünf technisch und wirtschaftlich näher zu betrachten und womöglich schon im Januar zu einer Entscheidung zu gelangen.
Sabine Schäfer