Kreative Kostüme: Das lassen sich die Narren heuer einfallen

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Nicht nur Clown-Kostüme sind im Fasching ein Renner. © Tobias Hase/dpa

Der Fasching ist heuer kurz – und daher in vollem Gange. Bälle werden gefeiert, Faschingszüge stehen an. Bleibt nur noch die Wahl der passenden Verkleidung. Was ist im Trend? Bei der Umfrage bei den Faschingsvereinen in der Region gab es manche skurrile Kostümidee.

Bad Tölz-Wolfratshausen – Inspiration findet man in Benediktbeuern. Dort legen sich die Faschingsbegeisterten jedes Jahr so richtig ins Zeug, weiß Bernd Schöpf. „Die Leute lassen sich immer etwas Neues einfallen“, sagt der Vorsitzende der „Beira Maschkera“. Ob komplett blau angemalt als Schlumpf oder als zweibeinige Duschkabine, hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Voller Körpereinsatz war vergangenes Jahr gefragt, so der Vorsitzende. Damals im Trend: die Verkleidung als Nonne oder Mönch. „Ein paar haben sich sogar eine Halbglatze rasiert“, berichtet Schöpf. Wem das des Guten zu viel ist, könne natürlich auf die klassischen Kostüme ausweichen. Damit mache man laut Schöpf nie etwas verkehrt. „So etwas wie Cowboy und Indianer geht eigentlich immer.“

Auf dem Land mehr individuelle Verkleidungen als in der Stadt

Michael Gascha, Vorstand des Lenggrieser Faschingsvereins „Mia san’s“ findet hingegen, dass die Kostümauswahl für die Närrinnen und Narren immer schwieriger werde. „Man will sich nicht angreifbar machen beziehungsweise politisch korrekt verhalten“, erklärt der Vorstand. Im Gegensatz zu früher werde es heute eher als anrüchig empfunden, sich als Eskimo zu verkleiden oder sich die Haut schwarz anzumalen. „Das sind Themen, wo man das Gefühl hat, sie nicht mehr anrühren zu dürfen“, erklärt Gascha. Er findet es schade, dass man sich während der närrischen Zeit nicht mehr so frei bewegen könne wie früher. Nichtsdestotrotz warten die Lenggrieser jedes Jahr aufs Neue mit ausgefallenen Verkleidungen auf. Generell werde Fasching „auf dem Land noch ganz anders gefeiert“ als in der Stadt, so der Vorstand. Statt Bestellungen aus dem Katalog seien auf den Bällen häufig einzigartige und mit viel Liebe zusammengestellte Verkleidungen zu sehen. „Ich bin deshalb schon sehr auf diese Saison gespannt“, sagt Gascha.

Auch Gesichtsmasken sind ein Renner

Bei den Damen war es in der Vergangenheit angesagt, sich als Teufel zu verkleiden. Die Minimalisten unter den Faschingsliebhabern setzten dagegen häufig nur auf eine Gesichtsmaske, anstatt sich vollständig zu kostümieren, so Gascha. Auch immer mehr im Kommen: Gruppenkostüme. „Dann schweben auf einmal mehrere Weihnachtsbäume durch den Saal.“ Eine gemeinsame Verkleidung sorge nicht nur für Aufmerksamkeit, sondern stärke auch das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Gerne als Gruppenverkleidung

Auch Sebastian Bauer, Vorstand des Bichler Maschkeravereins, ist aus den vergangenen Jahren eine Gruppenverkleidung besonders in Erinnerung geblieben. Mehrere Männer hatten sich als Bergsteiger verkleidet und mit einem Seil aneinandergebunden. Der Toilettengang gestaltete sich dementsprechend herausfordernd. Besonders faschingsfreudige Bichler bereiteten sich wochenlang vor und hätten für jeden Ball das passende Kostüm, so der Vorstand. Um die Verkleidung perfekt zu machen, dürfe die Schminke natürlich nicht fehlen. „Teilweise erkennt man die Personen gar nicht mehr wieder“, meint der Vereinsvorsitzende. Er rechnet damit, dass heuer viele entsprechend den Themen der Faschingsvereine gekleidet sein werden. In Benediktbeuern wird unter dem Motto Dschungeltiere gefeiert, in Bichl steht die Götterwelt des Olymps im Mittelpunkt. „Da lässt sich einiges draus machen“, ist sich Bauer sicher. (fs)

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