„Enttäuschende“ Resonanz: Echinger Themen interessieren nur wenige Bürger

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Enttäuschende Resonanz: Nur knapp 40 Interessierte kamen zur Echinger Bürgerversammlung, um den Ausführungen des Bürgermeisters zu lauschen und Anliegen vorzubringen. © Wilms

Die Enttäuschung war Echings Bürgermeister Sebastian Thaler anzusehen: Nur knapp 40 Interessierte kamen zur Bürgerversammlung. Diese nutzten aber die Gelegenheit, um auf einige Schwachstellen hinzuweisen.

Eching – „Schon ein wenig enttäuschend“,  kommentierte Bürgermeister Sebastian Thaler die Anwesenheit von nur knapp 40 Bürgern (von aktuell 15 469 Einwohnern), die sich am Mittwoch bei der Echinger Bürgerversammlung  im Saal des Bürgerhauses verloren. Doppelt so viele Folien, nämlich 80, hatte Thaler vorbereitet, um bei seiner umfassenden Bestandsaufnahme 90 Minuten lang die Kernthemen Einwohnerentwicklung, Finanzen (mit auf erfreuliche 26 Millionen Euro angewachsenen Rücklagen), Gemeindeentwicklungsprogramm (GEP), Wohnbaugebiete, Bauprojekte der Gemeinde, Mobilität und Verkehr, Umwelt-Klimaschutz-Energie, Asylsituation und Wirtschaftsförderung anzureißen – das meiste  nachzulesen im kommunalen Jahresbericht 2023, der in gedruckter Form und online unter www.gemeinde-eching.de vorliegt.

Als vorrangige Projekte nannte Thaler die Ortsentwicklung mit Bürgerplatz und Huberwirt im Zuge des  geförderten ISEK (Integriertes Städtebauliches Projekt),  den kommunalen Wohnungsbau an der Pommernstraße (geschätzte Kosten: zehn Millionen Euro), das Kinderhaus in Eching-West (rund 21 Millionen Euro) sowie den behindertengerechtem Umbau des S-Bahnhofes (wird bis auf 300 000 Euro Planungskosten von Freistaat und Bahn finanziert).

Stand Rede und Antwort: Sebastian Thaler.
Rede und Antwort stand Sebastian Thaler. © Wilms

Nach dem Bürgermeister hatten natürlich auch die Bürger das Wort. Rund ein Dutzend Meldungen aus dem Auditorium zeigten auf, wo überall konkreter Verbesserungsbedarf gesehen wird – vom Vorschlag, vermehrt bei Einrichtungen und Betrieben für eine Berücksichtigung des Sozialpasses zu werben bis zur Installation frei zugänglicher Notrufsäulen. Ursula Heimerl beispielsweise bemängelte, dass beim Kartenverkauf für Kulturveranstaltungen des Bürgerhauses wöchentlich nur ein einziger Termin zur Verfügung stünde – und in den Sommerferien überhaupt keiner.

Auch die oftmals geschlossene Bürgerhausgastronomie und der geforderte Mindestverzehr schmeckte etwa Ex-KSV-Chef Albert Past so überhaupt nicht. Bürgermeister Sebastian Thaler gab dagegen zu bedenken, dass die Gemeinde froh sein müsse, nach siebenjährigem Leerstand und in Corona-Zeiten überhaupt eine Pächterin gefunden zu haben und sagte: „Mir schmeckt das Essen sehr gut.“

Helga Ebenhöh machte sich mit ihrer Bitte nach geeigneteren Räumlichkeiten für die Kleiderkammer stark, die in einem nur über eine steile Treppe zugänglichen und sehr beengten Raum im Büchereikeller im katholischen Pfarrzentrum untergebracht ist. Dabei  brachte sie  den leerstehenden Huberwirt ins Gespräch. Stellvertretend für „ihren“ Verein, den VdK Sozialverband, monierte Vorsitzende Roswitha Heidenreich, dass die beliebten Eching-Gutscheine, die an über 70 Akzeptanzstellen eingelöst werden können, ausschließlich im Rathaus und bei der Freisinger Bank erhältlich sind.

Als lästigen bis gefährlichen Stein des Anstoßes für Fußgänger, für Kindewagenlenker über Rolli- und Rollatorfahrer und Echings Senioren hat Heidenreich zudem etliche Gehsteige im Gemeindegebiet ausgemacht. Sie erhielt großen Zuspruch aus dem Auditorium, ergänzt durch den Hinweis auf wild wuchernde Hecken und Sträucher, die eine Nutzung der oft schmalen Bürgersteige unmöglich mache. Da hieß es von Seiten des Bürgermeisters an seine anwesenden Ressortchefs das eine oder andere Mal: „Bitte notieren, dem werden wir nachgehen.“

Nach gut zweieinhalb Stunden gab es dann keine weiteren Fragen mehr, aber durchaus noch angeregte Gespräche zwischen interessierten Bürgern, anwesenden Gemeinderäten, Bürgermeister und  Rathausverwaltung.

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