Zahl der HIV-Infektionen in Bayern gestiegen – höchster Wert bundesweit
Die Zahl der Neuinfektionen von HIV in Bayern ist im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Problematisch: Viele wissen nicht, dass sie infiziert sind.
München - Nach der Corona-Pandemie mit den entsprechenden Kontaktbeschränkungen scheinen sich sexuell übertragbare Krankheiten wieder stärker auszubreiten. In Bayern wurden im vergangenen Jahr nach Zahlen des Robert Koch-Instituts über 600 HIV-Infektionen diagnostiziert, der höchste Wert bundesweit und um knappe 20 Prozent höher als im Vorjahr (gut 500). Bundesweit gab es 2023 demnach knapp 3300 HIV-Diagnosen.

Viele wissen nicht, dass sie infiziert sind
„Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie infiziert sind und andere anstecken können“, sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) der Zeitung. Sie rief dazu auf, sich selbst und andere konsequent vor einer Infektion mit einer sexuell übertragbaren Krankheit zu schützen.
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Experten blicken zur Einschätzung der Infektionsentwicklung auf die Zahl der Neuinfektionen, da die Diagnosen von mehreren Faktoren bestimmt sind, wie Testmöglichkeiten und Testbereitschaft. Zudem kann gerade bei HIV eine Infektion Jahre zurückliegen. Bundesweit infizierten sich laut RKI im Jahr 2022 geschätzt rund 1900 Menschen neu mit HIV. Damit hat sich die Zahl der Neuinfektionen jedoch seit Ende der 1980er halbiert, damals waren es fast 4000 Personen pro Jahr.
Die Welt-Aids-Konferenz findet dieses Jahr in München statt
In diesem Jahr wird München Treffpunkt der weltgrößten wissenschaftlichen Zusammenkunft zum Thema HIV. Vom 22. bis 26. Juli 2024 werden zur 25. Welt-Aids-Konferenz mehr als 15 000 Teilnehmende erwartet. Vor allem in Osteuropa steigen die Infektionszahlen Experten zufolge wieder an; in Afrika sind sie weiter hoch.
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