Sanktionen gegen Russland treffen Flugbranche: Putin kann kaum Flugzeuge bauen

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Russlands Flugsektor steht unter Sanktionen. Das hat immer größere Auswirkungen auf die Airlines. Aber auch die Hersteller sind betroffen.

Moskau – Erst kürzlich hatte eine große russische Fluggesellschaft angekündigt, Flugzeuge kaufen zu müssen, um sie auszuschlachten. Durch die westlichen Sanktionen befindet sich die russische Luftfahrtindustrie in der Krise. Jetzt wird klar, inwiefern das auch die Hersteller trifft.

Russlands Flugwirtschaft von Sanktionen getroffen – Flugzeugbau kommt nicht in Gang

Eigentlich hatte die russische Airline United Aircraft Corporation geplant, zwischen 2022 und 2024 etwa 108 Passagierflugzeuge zu bauen. Laut der BBC sind davon lediglich sieben Maschinen fertig geworden. Dies zeige den eher bedrückenden Zustand der russischen Flugzeugbauer. Russland verfolgt grundsätzlich den Plan, die Produktion im eigenen Land zu verstärken und sich weniger auf ausländische Produzenten zu verlassen.

Wladimir Putin in Moskau.
Wladimir Putin in Moskau (Symbolfoto). Russlands Flugsektor steht unter Sanktionen. Das hat immer größere Auswirkungen auf die Airlines. Aber auch die Hersteller sind betroffen. © IMAGO / ITAR-TASS/Vadim Savitsky

Ein Entwicklungsprogramm für die Luftfahrtindustrie hatte eigentlich den Bau von über 1.000 Flugzeugen bis zum Jahr 2030 vorgesehen. Planmäßig hätten dafür im Jahr 2022 rund 14 Flugzeuge entstehen sollen, ein Jahr später 25 und im Jahr 2024 dann 69 Flugzeuge. Aufgrund von Ressourcenmangel sei der Plan bereits überarbeitet und die Ziele zurückgestellt worden. Auch die Moscow Times und Kyiv Independent hatten berichtet. Eine anonyme Quelle habe der BBC verraten, dass der ganze Plan innerhalb der Luftfahrtindustrie nicht ernst genommen worden sei – er habe lediglich die Regierung beruhigen sollen.

Sanktionen drücken auf Russlands Wirtschaft – Es fehlt an Ersatzteilen

Der russische Flugsektor leidet weiter unter den westlichen Sanktionen. Seit der russischen Invasion im Jahr 2022 hatten westliche Verbündete der Ukraine eine Bandbreite von Sanktionen eingesetzt, die unter anderem vorsahen, Russland Software und elektronische Komponenten vorzuenthalten. Auf lange Sicht sollte das dafür sorgen, dass zum Beispiel im Flugsektor keine echten Reparaturen mehr stattfinden konnten. Ohne die benötigten Teile war die Flotte dazu verdammt, langsam den Geist aufzugeben.

Für Russland ist ein größeres Problem, dass ein Großteil der Flugzeuge, die die inländischen Airlines nutzen, lediglich aus Leihflugzeugen besteht. Eigentlich gehören sie westlichen Herstellern, und als solche sind sie auf westliche Teile angewiesen, wenn es um Reparatur oder Aufrüstung geht. Ein Dekret des russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte die Flugzeuge festgesetzt. Der Fall der eingangs erwähnten russischen Airline, die jetzt Flugzeuge ausschlachten muss, um an Ersatzteile zu kommen, zeigt, dass die westlichen Methoden langsam ihre Wirkung entfalten.

Airlines verlieren Euro-Zugang – Flugwirtschaft schwächelt

Das vom Westen ausgesprochene Flugverbot drückt auch auf die Gewinne der russischen Airlines. Einen Teil der Flüge, die wegen des Flugverbots in Europa ausgefallen waren, konnte Russland durch eine Steigerung der Inlandsflüge kompensieren, allerdings sind diese nicht so lukrativ wie die Flüge ins Ausland. Ähnliches gilt jedoch umgekehrt: Westliche Airlines müssen größere Umwege fliegen, um asiatische Flughäfen zu erreichen, was Zeit und Geld kostet. China versucht derzeit, davon zu profitieren.

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