Bürgergeld-Empfänger gibt Wunschgehalt beim Jobcenter an – „Haben uns den Hahn zugedreht“

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Pascal, bekannt aus der RTL2-Sendung „Hartz und herzlich“, hat beim Jobcenter falsche Angaben gemacht. Das hat fatale Folgen für ihn.

Bremen – Die RTL2-Serie „Hartz und herzlich“ bietet Einblicke in den Alltag von Sozialhilfe-Empfängern. Unter den Protagonisten befinden sich Beate und ihr Sohn Pascal, die beide Bürgergeld beziehen. Pascal hat jedoch Falschangaben beim Jobcenter gemacht und sieht sich nun mit den daraus resultierenden Folgen konfrontiert.

Bürgergeld-Empfänger Pascal macht falsche Angaben beim Jobcenter

Die Benz-Baracken in Mannheim sind häufiger Schauplatz der Serie „Hartz und herzlich“. Hier lebt auch der Publikumsliebling Pascal, der immer wieder mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Aufgrund dieser Situation ist er ständig auf der Suche nach einer Beschäftigung, um weiterhin Bürgergeld zu erhalten – einige Empfänger verstehen das nicht. Vor kurzem hatte er eine Stelle als Reinigungskraft gefunden, diese jedoch nach kurzer Zeit wieder verloren. Auch zu viel Zeit auf Social Media kann zur Kündigung führen, war aber nicht der Grund für die Freistellung des RTL2-Protagonisten.

Pascal hat beim Jobcenter falsche Einnahmen angegeben und muss jetzt mit den Konsequenzen leben. © RTLZWEI, UFA SHOW & FACTUAL

Pascal hatte vor, beruflich einen neuen Weg zu gehen. „Ich hab den Job ja verloren und bin dann zum Jobcenter gegangen. Bei meinem Termin habe ich dann gesagt, dass ich mich selbstständig machen will“, berichtet der 22-Jährige. Sein zukünftiges Einkommen sollte von Instagram und TikTok kommen. Auf einem Formular gab er daher Einnahmen von 2000 Euro an, obwohl er noch kein Geld von diesen Plattformen erhalten hatte – ein gravierender Fehler.

Jobcenter kürzt dem 22-jährigen Pascal und seiner Mutter das Bürgergeld

Pascal erkannte seinen Fehler: „Da muss man ja mehrmals live sein, um überhaupt Geld zu generieren“, erklärt er. Das Problem dabei: „Ich bin im Moment gar nicht mehr so wirklich auf TikTok und mache da eigentlich nichts. Die 2000 Euro waren auch ein bisschen übertrieben, eigentlich habe ich das auch so angegeben.“ Tatsächlich hatte Pascal auf dem Formular lediglich sein Wunscheinkommen, nicht aber sein tatsächliches Gehalt angegeben.

So verhält sich eigenes Einkommen bei Bürgergeld-Empfängern

Wer einer Beschäftigung nachgeht, verringert die Hilfebedürftigkeit. Arbeitende sollen aber mehr Einkommen haben, als nicht-arbeitende Sozialhilfeempfänger – das sichern Freibeträge. Die ersten 100 Euro eines Erwerbseinkommens werden nicht auf das Bürgergeld angerechnet. Darüber hinaus gibt es noch weitere gestaffelte Freibeträge: vom Bruttoeinkommen zwischen 100 und 520 Euro bleiben dem Bürgergeld-Empfänger zusätzlich 20 Prozent, vom Einkommen zwischen 520 Euro und 1.000 Euro 30 Prozent sowie für das Bruttoeinkommen im Bereich zwischen 1.000 Euro und 1.200 Euro weitere 10 Prozent.

Quelle: BMAS

Infolgedessen wurde Pascal und seiner Mutter das Geld gekürzt: „Wir sind ja eine Bedarfsgemeinschaft, deswegen haben sie uns den Hahn zugedreht.“ Pascal konnte die drastische Maßnahme des Jobcenters nicht nachvollziehen: „Das konnte ich ja auch nicht wissen, das hat mir vorher niemand gesagt“, beklagte er sich. Trotzdem möchte er an seinem Plan, sich selbstständig zu machen, festhalten. „Da muss man jetzt mal schauen, wie es weitergeht, da muss man jetzt einfach eine Lösung finden.“ Bisher hat er sich Ratschläge vom gleichnamigen Darsteller der Serie „Hartz und herzlich“ geholt, der auf TikTok bereits erfolgreich ist. (rd)

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