Zwei Einsätze am selben Tag für die Füssener Bergwacht

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Keine Seltenheit: Die Bergwacht Füssen muss häufig zu Einsätzen ausrücken, bei denen sich Wanderer selbst überschätzen. © Annabel Müller

Die Bergwacht Füssen rückte kürzlich zu zwei Einsätzen am selben Tag aus. Pressesprecher Markus Albrecht erklärt, warum sich die Einsätze häufen und gibt Tipps für einen gelungenen Ausflug ins hochalpine Gebirge.

Füssen – Am vergangenen Montag hatte die Bergwacht Füssen wieder einmal alle Hände voll zu tun. Die erste Alarmierung ging um 14.10 Uhr ein. Ein 75-jähriger holländischer Urlauber wurde aufgrund von Herz-Kreislauf-Beschwerden am oberen Skitouren-Lehrpfad des Tegelbergs mit der Gebirgstrage bis auf halbe Höhe gebracht, um dort vom Rettungsfahrzeug geholt zu werden.

Der Einsatz mit sieben Mann, besser gesagt fünf Mann und zwei Frauen, war kaum beendet, da wurde das Team der Bergwacht zu einer Unterschenkelfraktur auf dem Schutzengelweg gerufen. Eine 53-jährige deutsche Urlauberin wurde mit der Gebirgstrage ins Tal und von dort ins Krankenhaus Füssen transportiert. Am zweiten Einsatz waren fünf Bergretter bis zum Einsatzende um 18 Uhr beschäftigt.

Die Bergwacht Füssen muss immer häufiger ausrücken

Nichts Außergewöhnliches für die Bergwacht. Dergleichen passiert immer wieder. „Die Menschen überschätzen sich vielfach“, so Markus Albrecht, einer der Retter und zugleich Pressesprecher. Dass die Bergwacht immer häufiger ausrückt, liegt bedingt am erhöhten Menschenaufkommen. Mit der Bahn ist man in nur acht Minuten auf 1.700 Metern. „Die Ausgerüstetheit ist selten das Problem“, so Albrecht. Vielfach überschätzen sich die Menschen und unterschätzen das hochalpine Gelände.

Die Bergwacht rät, sich der Herausforderung eines solchen bewusst zu sein, die physische Konstitution nicht zu überschätzen und dabei auch die Tagesform zu berücksichtigen. Das Team der Bergwacht geht dabei mit gutem Beispiel voran. Auch da ist nicht jeder Retter immer in bester Verfassung und in der Lage, an jedem Tag zu leisten, was er an vielen Tagen im Jahr problemlos leisten kann.

Die hundert Prozent nicht ausreizen

Die beiden geretteten Touristen waren für den Einsatz der Bergwacht Füssen dankbar und zufrieden. Auf so ein Urlaubserlebnis kann dennoch jeder gut verzichten. Deshalb lohnt sich vor jedem Bergerlebnis die Frage: „Was kann ich heute leisten?“ Die hundert Prozent sollte man dabei nicht ausreizen. An diesem Tag war es trocken und windstill bei um die 20 Grad. Das Wetter am Tegelberg kann aber auch ganz anders.

Einsatz mit Gebirgstrage der Bergwacht Füssen
Bei Ausflügen ins hochalpine Gelände sollte auch die eigene Tagesform berücksichtigt werden. © Bergwacht Füssen

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