Russischer Hacker-Angriff: Deutschland ist ein viel zu leichtes Ziel
Mit Cyber-Angriffen auf die SPD demonstriert Russland erneut, dass es vor moderner Kriegsführung gegen Deutschland nicht zurückschreckt. Ein Kommentar.
Wieder eine Cyber-Attacke, wieder aus Russland. Mittlerweile sind solche Meldungen fast schon olle Kamellen. Aber Vorsicht: Diese Vorkommnisse dürfen nicht einfach achselzuckend hingenommen werden. Cyber-Angriffe auf Parteien, Stiftungen, Regierungseinrichtungen und auch kritische Infrastruktur sind eine Form der modernen Kriegsführung und das nicht erst seit gestern.
Schon 2015 hat dieselbe russische APT28-Gruppe – der digital verlängerte Arm des Militärgeheimdienstes – Angriffe auf den Bundestag gestartet. Da war die Bundesregierung noch ganz auf Kuschel-Kurs mit Moskau.
Cyber-Abwehr gegen Russland: Wie sich Deutschland jetzt rüsten muss
Jetzt ist ausgerechnet die SPD, der es doch so schwergefallen war, eine Distanz zu Moskau und seinen Gas-Geschäften aufzubauen, Opfer von russischen Hackern geworden. Das zeigt: Der Kreml schert sich nicht um alte Gefallen oder Verbündete. Da hilft auch keine ach so gut gemeinte Kumpelei vom SPD-Altkanzler. Wladimir Putin hat den Westen längst kollektiv zum Feind erklärt. Er profitiert von jedem Destabilisierungs-Anzeichen.

Deutschland muss sich jetzt vor allem gegen den längst entbrannten Cyber-Krieg rüsten. Heißt: ordentlich Geld in Cyber-Abwehr investieren und das Gefahrenpotenzial wirklich anerkennen. Denn solange geheime Taurus-Gespräche der Bundeswehr immer noch munter über ungesicherte Leitungen besprochen werden, bleibt Deutschland ein viel zu leichtes Ziel. (Leonie Hudelmaier)