Sportgymnasium in Geretsried: CSU warnt vor vorschneller Ablehnung

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Kritisierten die Protestbewegung gegen das geplante Sportgymnasium: die CSU-Stadträte Ewald Kailberth (2. v. li.) und Gerhard Meinl (Mitte). © Peter Herrmann

Die Interessengemeinschaft Wald sammelt Unterschriften gegen ein geplantes Sportgymnasium. Der Dritte Bürgermeister Gerhard Meinl (CSU) warnt jedoch vor einer vorschnellen Ablehnung des Projekts.

Geretsried – In den Sommerferien sammelte die Interessengemeinschaft Wald (IG) zahlreiche Unterschriften, um ein Bürgerbegehren gegen den geplanten Bau eines Sportgymnasiums in einem 20 Hektar großen Waldstück nahe dem Schulzentrum zu starten – was der CSU nicht unbedingt gefällt. Am jüngsten Stammtisch des Ortsverbands auf dem Hof des Geltinger Stadtrats Franz Wirtensohn warnte Dritter Bürgermeister Gerhard Meinl vor einer „eindimensionalen Diskussion“ und vorschnellen Ablehnung des Projekts. „Sie werden die nötigen Stimmen zusammenbekommen“, ist sich Meinl sicher. Nötig sind etwa 1400 Unterschriften von Menschen, die in Geretsried wohnen. Dennoch stellte Meinl die Aktivitäten der IG Wald infrage. „Es konnte ja noch gar keine Abwägung im Stadtrat oder Bauausschuss erfolgen“, meinte er.

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Bürgerbegehren gegen Sportgymnasium in Geretsried: CSU warnt vor vorschneller Ablehnung

Das von der IG vorgebrachte Argument, dass es noch genügend andere mögliche Standorte für das Sportgymnasium gebe, wagte der Dritte Bürgermeister anzuzweifeln. Beispielsweise würden die Grundstücke rund um das noch stehende alte Hallenbad an der Jahnstraße als Erweiterungsflächen für die Abteilungen des TuS Geretsried benötigt. Eine ebenfalls vorgeschlagene Fläche am Eisstadion grenze an den Wald und werde daher wahrscheinlich auch zu Protesten führen. Die Befürchtung, dass größtenteils reiche Eltern aus Grünwald oder Starnberg ihre Kinder auf das Sportgymnasium schicken, hält Meinl für überzogen. Schließlich stellte er bei seinen häufigen Besuchen von Zeugnisvergaben fest, dass auch das Geretsrieder Gymnasium von vielen Schülern aus den umliegenden Gemeinden besucht werde. „Ich wäre früher auch nicht aufs Sportgymnasium gegangen“, scherzte Meinl mit Blick auf seine Leibesfülle.

Gegner hätten sich zu einseitig informiert

Stadtratskollege Ewald Kailberth kritisierte, dass sich viele Gegner des Sportgymnasiums seiner Ansicht nach zu einseitig informiert hätten. „Ich habe mit einigen Leuten gesprochen, die danach ihre ablehnende Haltung überdacht haben“, stellte er fest. Generell bedauerte der ehemalige Ortsvorsitzende die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung, dass sich Bürger immer nur für kurze Zeit für ein Problem engagieren, das sie persönlich betreffe. Längeres kommunalpolitisches Engagement – zum Beispiel im Stadtrat oder Parteien – werde dagegen immer seltener.

Weitere Zuweisung von Flüchtlingen erwartet

Bevor Gastgeber Franz Wirtensohn den rund 25 Besuchern des CSU-Stammtisches Weißwürste, Debreziner und Wiener servierte, sprach Meinl noch kurz weitere künftige Herausforderungen an. So erwartet die Stadt weiterhin Zuweisungen von Flüchtlingen. „Wir haben da lediglich eine Mitwirkungspflicht, weil das Landratsamt über die Baugenehmigungen entscheidet“, gab er zu bedenken.

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