Ein Warnstreik stoppt die Produktion bei Oettinger. Der Getränkehersteller hat seine Zentrale in Bayern. Die Gewerkschaft fordert Zugeständnisse.
Oettingen - Ein Warnstreik hat die Bierproduktion der bekannten Brauerei Oettinger für 48 Stunden zum Stillstand gebracht. Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) hat die Arbeitsniederlegung in der Nacht zum Montag initiiert, um die Unternehmensleitung in einem seit Monaten andauernden Tarifkonflikt zum Einlenken zu bewegen. Die Geschäftsführung bestätigte den Produktionsstopp, laut Vorstandschef Stefan Blaschak sind dennoch keine Lieferengpässe zu befürchten. „Wir haben jedoch genug Ware, um aus den Lägern zu liefern oder abholen zu lassen.“
Warnstreik bei Brauerei Oettinger: Gewerkschaft fordert mehr Geld
Oettinger Getränke beschäftigt etwa 800 Mitarbeiter an vier Standorten: rund 440 in der Zentrale im schwäbischen Oettingen, 190 in Mönchengladbach, 130 in Braunschweig und 40 in Walldorf. Die Gewerkschaft wirft dem Unternehmen vor, nur eine geringe Lohnerhöhung anzubieten und gleichzeitig bestehende tarifliche Leistungen streichen zu wollen. „Die angebotene Entgelterhöhung soll über Verschlechterungen an anderer Stelle erkauft werden“, warf Gewerkschaftssekretär Fouad Laghmouch dem Unternehmen vor.
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Problem für Brauereien: Menschen in Deutschland trinken weniger Bier
Wie viele andere Brauereien kämpft auch Oettinger mit dem rückläufigen Bierkonsum in Deutschland. „Gerade in einer immer schwächer werdenden Branche ist eine Lohnerhöhung der Arbeitgeberseite ohne Leistungserhöhung auf Seiten der Arbeitnehmer für die Zukunft jedoch kein tragfähiges Modell“, erklärte Geschäftsführer Blaschak.
Die Arbeitsbedingungen variieren derzeit an den verschiedenen Standorten. In Mönchengladbach wird beispielsweise eine Stunde weniger pro Woche gearbeitet als in Oettingen. Die Geschäftsführung plant, diese Unterschiede anzugleichen. Bisher fanden drei Verhandlungsrunden statt, doch ein neuer Termin steht laut Blaschak noch nicht fest. (elb/dpa)