Ein-Euro-Fahrradticket kommt ins Oberland: BRB stockt Kapazitäten auf
BasTi (R) kommt ins Oberland. Damit das Ein-Euro-Fahrradticket tatsächlich am 1. August aufs Gleis gesetzt werden kann, hat die Bayerische Regiobahn (BRB) ein kleines Maßnahmenpaket geschnürt.
Landkreis – BasTi (R) kommt ins Oberland. Damit das Ein-Euro-Fahrradticket tatsächlich am 1. August aufs Gleis gesetzt werden kann, hat die Bayerische Regiobahn (BRB) ein kleines Maßnahmenpaket geschnürt. So sollen Fahrradeinweiser helfen, ein Chaos beim Einsteigen zu vermeiden. Ausgebaute Klappsitze sollen zudem die Kapazität in den Mehrzweckabteilen der Triebwagen erhöhen.
„Gute Nachricht für alle Fahrradfahrer und BRB-Nutzer“, titelt das Eisenbahnunternehmen mit Sitz in Holzkirchen seine Pressemitteilung zum Bayerischen SPNV-Ticket Rad, kurz BasTi (R). Denn pünktlich zu den Sommerferien ist die bereits im Dezember 2023 gestartete Fahrradmitnahme für einen Euro in weiteren Regionalzug- und S-Bahn-Netzen im Freistaat möglich. Darunter eben auch auf nicht zuletzt von Tagesausflüglern und Urlaubern stark frequentierten Strecken wie von München nach Bayrischzell, Tegernsee und Lenggries sowie zwischen Memmingen und Lindau am Bodensee, wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) informiert. Auf die Verbesserung hätten sich der Freistaat Bayern, die Verkehrsverbünde sowie die Eisenbahnverkehrsunternehmen geeinigt und auch die notwendige Zustimmung des Deutschland-Tarifverbunds erwirkt.
Start zum ersten Ferientag nicht möglich
„In den Sommerferien zünden wir die zweite Stufe bei unserem sehr preiswerten weiß-blauen Fahrradmitnahmeticket“, verkündet Verkehrsminister und BEG-Aufsichtsratvorsitzender Christian Bernreiter. „Das Tandem der klimaschonenden Verkehrsträger Bahn und Rad bekommt im Freistaat damit weiteren Rückenwind.“ Kleine Einschränkung: Aufgrund bundesweiter Terminvorgaben für Tarifänderungen sei eine Umsetzung leider nicht gleich zum ersten Ferientag am 29. Juli möglich.
Die BRB beschäftigen derweil ganz andere Sorgen. Im Zentrum steht nach wie vor die Frage, wie sich der gerade bei Ausflugswetter große Andrang der Radler auf die Züge ohne Chaos am Bahnsteig und in den Triebwagen bewältigen lässt. Zunächst gelten die aus anderen Netzen bereits bekannten zeitlichen Nutzungseinschränkungen des BasTi (R) freilich auch im Oberland: Im Sommerhalbjahr, 15. März bis 3. Oktober, gilt es freitags nur zwischen 9 und 12 Uhr. An Wochenenden kann es ausschließlich im Winterhalbjahr, 4. Oktober bis 14. März, genutzt werden, dann aber ganztägig. An bayernweiten Feiertagen sowie am 15. August, Mariä Himmelfahrt, lässt sich das Ein-Euro-Ticket ebenfalls nicht verwenden.
Radeinweiser und mehr Platz in den Abteilen
Um den Betriebsablauf in den Stoßzeiten weiter zu verbessern, wird die BRB zudem Radeinweiser an bei Radlern besonders beliebten Bahnhöfen einsetzen. „Sie werden beim Zustieg sowie platzsparenden Einparken und Sichern der Räder behilflich sein“, teilt das Unternehmen mit. Um die Kapazitäten insgesamt zu erhöhen, sei die BRB von der BEG beauftragt worden, mehr Platz für Fahrräder in den Triebwagen zu schaffen. So baue man derzeit nach und nach in allen Zügen im Oberland je sieben Klappsitze in den Mehrzweckbereichen dauerhaft aus. „Eine andere Möglichkeit gibt es nicht“, betont die BRB. Trotzdem bleibe es dabei, dass aus Sicherheitsgründen kein Anspruch auf Fahrradmitnahme bestehe und Fahrgäste mit Rollstuhl und Kinderwagen im Zweifel vorgezogen würden.
Auch außerhalb des Oberlands bleiben einzelne linienspezifische Ausnahmen erhalten, fügt die BEG an: Zwischen Rosenheim und Salzburg sowie Kufstein, auf den Direktzügen zwischen München und Hof sowie Furth im Wald und im München-Nürnberg-Express sei BaSTi (R) weiterhin nicht gültig. Wie es hier weitergehe, werde voraussichtlich gegen Ende des Jahres entschieden. „Dann liegen Daten aus der Hauptsaison vor, wie sich das Ein-Euro-Ticket auf die Fahrradmitnahme in den Zügen auswirkt.“
sg