Nach mehreren Unfällen: Anwohner fordern Tempolimit auf der B23

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Unter der 270 Jahre alten Linde an der Einfahrt zum Weiler Ramsau traf sich Landtagsabgeordnete Susann Enders (Freie Wähler, vorne links) mit den Anliegern, die eine Tempobegrenzung an der B 23 vor ihrer Haustür fordern. © Gerhard Heiß

Nach mehreren Unfällen und gefährlichen Überholmanövern setzen sich Anlieger in Peiting-Ramsau für mehr Sicherheit auf der B23 ein. Unterstützung kommt jetzt von den Freien Wählern.

Peiting – Die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer war den Anliegern der B 23 bei Peiting-Ramsau schon immer ein Herzensanliegen. Deshalb traten sie bereits beim Bau der Ortsumfahrung zwischen Peiting und dem Schnaidberg bereitwillig Grundstücke zum Bau eines Fuß- und Radweges ab. Dabei konnte auch eine Unterführung zur Untereggstraße geschaffen werden. Obwohl die Behörden damals der Meinung waren, dies sei „wegen des abnehmenden Durchgangsverkehrs“ nicht nötig. Heute ist dieser Weg eine Bereicherung für den Fremdenverkehr im Landkreis.

Weniger erfreulich sei die zunehmende Aggressivität der Raser seit Aufhebung der einstigen Geschwindigkeitsbeschränkung, so die Anlieger. So werde nach dem Einbiegen von der Umgehung/B472 schnell beschleunigt und teils noch bei durchzogener Mittellinie vor dem Weiler Ramsau überholt. Vermehrte Unfälle auf diesem Stück beim Abbiegen hatten zuletzt den Jungbauern Tobias Deininger bewogen, sich in einer Mail an Ministerpräsident Markus Söder zu wenden (wir berichteten). Leider blieb diese bislang unbeantwortet. So wandte sich Deininger jetzt an die Freie-Wähler-Landtagsabgeordnete Susann Enders.

Enders kennt eine solche Problematik von der Einfahrt aus ihrem früheren Wohnort Etting in die dortige B 2. Sie wollte sich deshalb selbst ein Bild in der Ramsau machen und brachte zu dem Ortstermin auch ihren Büroleiter Florian Lichtenstern und den stellvertretenden Landrat Michael Marksteiner (ebenfalls Freie Wähler) mit. Obwohl an diesem frühen Nachmittag das Verkehrsaufkommen nicht allzu groß war, erlebten sie doch einige brenzlige Überholmanöver „live“ mit.

Eine Gefahr sehen die Landtagsabgeordnete und der stellvertretende Landrat auch für die Schulkinder, die am Morgen beim stärksten Berufsverkehr die B 23 zur gegenüberliegenden Bushaltestelle queren müssen. Die Ramsauer verwiesen zudem darauf, dass an der B 17 beim Gasthof Lamprecht eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 Stundenkilometer bestehe und dies vor ihrer Haustüre ebenso angebracht sei.

Enders fasste als Ergebnis der Besichtigung zusammen: Eine Geschwindigkeitsbeschränkung solle angestrebt werden. Zur Eingewöhnung für die Verkehrsteilnehmer müsste ein fester Blitzer installiert und eventuell eine Abbiegespur geschaffen werden. Eine juristisch korrekte und fachlich richtige Lösung müsse zusammen mit der Polizei und dem Staatlichen Bauamt gefunden werden.

„Dabei sollten die Bürger mit einbezogen und nicht über deren Köpfe hinweg entschieden werden“, forderte Anlieger Michael Schlögel. Erinnert sei an die Aussage der Bürgermeisterin von Anzing, Kathrin Alte (CSU), bei einer in Peiting stattgefundenen Veranstaltung: „Die Verwaltung ist als Dienstleisterin für die Bürger da.“