Schwaighausen – Der Gnadenhof des Igelambulanz e.V. kümmert sich seit Jahrzehnten um ausgesetzte und gesundheitlich schwer angeschlagene Tiere. Die treibende Kraft und gute Geist hinter diesem Projekt ist Edda-Christa Zangmeister, die Erste Vorsitzende des Vereins. Trotz ihrer engagierten Bemühungen stieß der Gnadenhof immer wieder an seine Grenzen. Jetzt steht er vor dem totalen Aus. Die Schneemassen der vorletzten Woche (1.-3. Dezember 2023) haben in der Einrichtung schwere Verwüstungen angerichtet, die großteils irreparabel beschädigt sind.
„Es fällt mir sehr schwer zu sagen, dass wir nicht wissen, ob es überhaupt noch weitergehen kann“, berichtet Edda-Christa Zangmeister. Die Trauer darüber kann sie kaum verbergen. Angesichts der bedrohlichen Lage appelliert sie dringend an die Menschen im Unterallgäu: Sie braucht Unterstützung in der Einrichtung und finanzielle Hilfe, um weitermachen zu können.
Seit 50 Jahren engagiert sich Edda-Christa Zangmeister mit aller Kraft im Tierschutz. Abgesehen von Igeln werden ihr auch Tiere gebracht, die im Tierheim nicht mehr aufgenommen werden können. Da sich ihre gesundheitliche Situation selbst verschlechtert hat, muss sie die Igel ohne Betriebsgenehmigung im sogenannten „Notfallmodus“ betreuen. Dies bedeutet, dass Igel, die erstversorgt wurden, umgehend in eine Pflegestelle übermittelt werden müssen. Täglich ab halb fünf Uhr morgens kümmert sie sich, zusammen mit zwei zuverlässigen Helferinnen, um ihre Schützlinge.
Der Gnadenhof beschränkt sich nicht nur auf ein Hauptgebäude, sondern auch auf drei Außengehege. „Nach dem ersten Schneefall wurden schwere Schäden verursacht. Durch weiteren Schneefall haben die Außengehege die schwere Last nicht mehr getragen und wurden vollständig zerstört.“ Glücklicherweise mussten keine Tiere aus den Schneemassen geborgen werden, wie sie anfangs befürchtet hatte.
Die Kosten steigen
Die ständigen Tierarztkosten und die Betriebsausgaben der fachlich qualifizierten Einrichtung, haben die Igelambulanz immer wieder an ihre finanziellen Grenzen gebracht. Besonders die älteren Tiere benötigen regelmäßige Untersuchungen und Medikamente, was zu Schulden bei den Tierärzten geführt hat. Die finanzielle Belastung hat nun einen kritischen Punkt erreicht, da auch der Heizöltank bedrohlich spärlich gefüllt ist und die Tiere einer frostigen Zeit entgegensehen, falls nicht bald Hilfe eintrifft. Zangmeister habe sich – nach eigener Aussage – früher auch um Unterstützung bei der Stadt Memmingen gebeten, die immerhin regelmäßig verletzte Igel zur Versorgung brachte, die durch Mäharbeiten verletzt wurden. Ihre Appelle seien, so Zangmeister, jedoch immer wieder zurückgewiesen worden, mit der Begründung, „dass es wichtigere Angelegenheiten gäbe“. Eine Entscheidung, die sie angesichts ihrer engen Verbindung zu den Tieren nicht nachvollziehen könne.
Mit aller Kraft
Für Edda-Christa Zangmeister gibt es nichts Wichtigeres als das Wohl ihrer Tiere und ihre Verzweiflung ist spürbar. „Wir sind immer dankbar für helfende Hände, die Reparaturen in der Einrichtung übernehmen können. Aber am dringendsten benötigen wir finanzielle Spenden, sonst können wir nicht mehr weitermachen, denn die laufenden Betriebskosten müssen finanziert werden. Helfer, die vor Ort die Tiere mitversorgen sind ebenfalls herzlich willkommen“, so Zangmeister.
Spendenkonto
Wer gerne für den Erhalt des Gnadenhofes spenden möchte, kann dies an folgendes Spendenkonto bei der Sparkasse Schwaben-Bodensee:
Igelambulanz-Gnadenhof e.V. Memmingen
DE 67 731 500 00 1001 45 37 43
DE 82 731 500 00 0000 20 81 24
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