Autobahnbrücken geprüft: Acht „ungenügende“ stehen in Bayern – bedenklicher Zustand

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Alarmierende Zustände auf Deutschlands Autobahnen: 43 Brücken sind laut einer Analyse in einem bedenklichen Zustand. Acht davon befinden sich in Bayern. (Symbolbild) © Kay-Helge Hercher / IMAGO

Die Sicherheit auf Deutschlands Autobahnen ist bedroht: 43 Brücken sind laut Experten in einem kritischen Zustand. Acht davon befinden sich in Bayern.

München – Eine alarmierende Analyse von Bauexperten offenbart, dass zahlreiche Autobahnbrücken in Deutschland in einem besorgniserregenden Zustand sind. Laut der Untersuchung weisen 43 Autobahnbrücken, die länger als 50 Meter sind, einen „ungenügenden“ Zustand auf.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer Analyse der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken. Dies bedeutet, dass entweder die Standsicherheit, die Verkehrssicherheit oder beides erheblich beeinträchtigt oder sogar nicht mehr vorhanden sind. Acht dieser Brücken befinden sich in Bayern.

Bedenklicher Zustand vieler Autobahnbrücken auch in Bayern – Gedanken an Dresden-Teileinsturz

Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft, fordert die Politik und die Autobahngesellschaft des Bundes zum Handeln auf. „Gerade bei Autobahnbrücken dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass das nächste Unglück so glimpflich verläuft wie der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden.“

Die Auswertung zeigt acht Brücken in Bayern, die mit einer Bewertung von 3,5 als „ungenügend“ eingestuft werden. Darunter befinden sich zwei Brücken der A7 in Bad Brückenau, eine Brücke der A70 in Staffelbach, eine Brücke der A81 in Kist, zwei Brücken der A7 in Marktbreit, eine Brücke der A93 in Regensburg und eine Brücke der A96 bei Ferthofen.

Die Bundesgütegemeinschaft hat Daten von insgesamt 3.786 Autobahnbrücken mit einer Mindestlänge von 50 Metern ausgewertet und diejenigen identifiziert, die bundesweit die schlechtesten Zustandsnoten aufweisen. Die Untersuchung basiert auf der regelmäßig von der Bundesanstalt für Straßenwesen veröffentlichten Brückenstatistik.

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Fast 400 Autobahnbrücken „nicht ausreichend“: Bayern auf dem vierten Platz

Die Zustandsbewertung beruht auf Noten, die akute Schäden und Verschleißerscheinungen widerspiegeln. Zudem wird der sogenannte Traglastindex herangezogen, der die Leistungsfähigkeit der Brücke in Bezug auf Alter und Material bewertet.

Von den bundesweit 3.786 Autobahnbrücken mit einer Mindestlänge von 50 Metern haben 1.382 die Zustandsbewertung „noch ausreichend“ erhalten, während 378 als „nicht ausreichend“ eingestuft wurden. Jede fünfte der 100 am stärksten beschädigten Autobahnbrücken in Deutschland befindet sich in NRW. Bayern ist mit 14 Bauwerken unter den 100 schlechtesten Brücken vertreten und liegt damit zusammen mit Rheinland-Pfalz auf dem vierten Platz. Allerdings hat Bayern aufgrund seiner Größe auch die meisten Autobahnbrücken in Deutschland.

Maßnahmenpaket 2022 beschlossen – jährlich sollen 400 Brücken saniert werden

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat im März 2022 ein Maßnahmenpaket zur beschleunigten Modernisierung von Brücken vorgestellt. Viele Brücken tragen die Spuren intensiver Nutzung in den vergangenen Jahrzehnten, insbesondere durch den zunehmenden Schwerverkehr. In den kommenden Jahren sollen jährlich 400 Brücken saniert werden.

Ein bekanntes Beispiel ist die Autobahnbrücke Rahmede an der Sauerlandlinie (A45), die aufgrund schwerer Schäden gesperrt und inzwischen gesprengt wurde. Ein Neubau ist geplant. (fhz)

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