Stromausfall legt Teile des Tegernseer Tals lahm
Ein Stromausfall hat am Samstag rund eineinhalb Stunden lang weite Teile des Tegernseer Tals lahmgelegt. Die Suche nach der Ursache läuft
Tegernseer Tal – Ein Mittelspannungsfehler auf dem Kabel zwischen Umspannwerk in Bad Wiessee und Tegernsee hat am Samstag zwischen 14.05 und 15.37 Uhr zu einem großen Stromausfall im Tegernseer Tal geführt. „Betroffen waren die wesentlichen Teile von Tegernsee, Teile von Gmund, Ostin bis hinauf nach Schuß“, berichtete am Sonntag auf Nachfrage der technische Leiter des E-Werks Tegernsee, Frank Thinnes. Was die genaue Ursache für die Störung war, die 30 Trafostationen sowie die daran hängenden Haushalte und Gewerbebetriebe betraf, gelte es im Rahmen der genauen Störungsanalyse ab dem heutigen Montag zu eruieren.
E-Werk legt unter Hochdruck Bypässe
Am Samstag hatte die Mannschaft des E-Werks Tegernsee unter Hochdruck den Fehler isoliert und diagnostiziert und entsprechende Bypässe aktiviert, um die Stromversorgung wiederherzustellen. „Wir haben sozusagen Ersatzwege geschaltet, dass am Ende alle wieder versorgt waren“, erklärte Thinnes.
Auch Strandbad Seeglas und Supermarkt betroffen
Derweil ging in sehr vielen Betrieben nichts mehr oder nicht mehr viel. Im Strandbad Seeglas beispielsweise, wo ein Geburtstag gefeiert wurde, fielen Küche, Kiosk und Kassen komplett aus. Die Kühlschränke blieben geschlossen. „Nur das Bier floss noch“, berichtet Gastwirt Georg von Preysing.
Wer in das zappendustere Rewe-Parkdeck in Gmund einfahren wollte, wurde von einem Mitarbeiter des Supermarkts aufgehalten. Der Markt mit seinen elektronisch gesteuerten Türen blieb buchstäblich geschlossen, zumal auch die Kassen nicht funktionierten. Ebenso wie im benachbarten Gasthof Herzog Maximilian, aus dem zwei junge Münchner kamen und sich lauthals erregten, dass sich der Bezahlvorgang außerhalb der Metropole als so umständlich erweise. Sie hatten in bar bezahlt und zeigten wenig Verständnis für den Stromausfall.
Notstromaggregat hält Café am Laufen
Im Café Lieblingsplatz auf der anderen Straßenseite wurde, bis das Notstromaggregat angeschlossen war, ebenfalls nur bar oder per App bezahlt. Dank des Aggregats lief schließlich das meiste wieder wie gewohnt, bis auf Kaffeemaschine und warme Küche. Immerhin: „Wir konnten die Kühlkette ohne Unterbrechung erhalten“, erklärte Café-Chefin Melanie Meiböck. „Das war das Wichtigste.“