Eklat im Weißen Haus - Zu "unpräsidial"? Jetzt äußert sich Selenskyjs Designerin zu seinem Outfit
Ein schwarzer Militärpullover statt eines Anzugs – die Kleiderwahl von Wolodymyr Selenskyj bei seinem Besuch im Weißen Haus sorgte in den USA für Empörung. Konservative Kreise nannten sie "respektlos" und "unpräsidial". In einem Interview mit "t-online" verteidigt Elvira Gasanova, die ukrainische Designerin hinter Selenskyjs Outfits, die Kleiderwahl jedoch als bewusstes Zeichen der Solidarität.
"Es zeigt, dass er einer von uns ist"
Selenskyj setze mit seinem Auftreten ein klares Statement, so Gasanova. Sein Look symbolisiere die Verbundenheit mit den ukrainischen Soldaten und dem Volk. "Es geht darum zu zeigen, dass er einer von uns ist, kein abgehobener Politiker, der über den Dingen steht."
Zu Beginn des Krieges habe Selenskyj Kleidung getragen, die ihm von Soldaten geschenkt wurde, erzählt die Designerin. Erst im Laufe der Zeit habe sich seine Garderobe weiterentwickelt, und seine inzwischen ikonischen Pullover seien Teil ihrer Arbeit geworden.
Politisches Signal statt Anzug
Auch die Wahl des schwarzen Pullovers für das Treffen mit US-Präsident Donald Trump sei kein Zufall gewesen. Er sei bewusst für diesen Anlass ausgewählt worden, um den Ernst der Lage zu unterstreichen. Selenskyj sei kein gewöhnlicher diplomatischer Gast, sondern ein Präsident im Krieg, so Gasanova weiter.
Die Kritik an der fehlenden förmlichen Kleidung könne sie nicht nachvollziehen. "Das war kein diplomatischer Empfang, sondern ein Treffen mitten im Krieg." Gerade in Kriegszeiten müsse die Kleidung eines Anführers die Realität widerspiegeln – nicht die eines Sitzungssaals. Jedes Outfit vermittle eine Botschaft von Stärke und Dringlichkeit.
"Selenskyj-Look" wird nachgefragt
Trotz der Debatte bestellten mittlerweile sogar Amerikaner Outfits aus Gasanovas Kollektion. Für sie sei es eine Möglichkeit, ihre Unterstützung für die Ukraine zu zeigen.
Sie selbst empfindet die Popularität ihrer Designs als zweischneidiges Schwert: "Es ist eine Ehre – aber ich hoffe, dass wir eines Tages, wenn der Krieg gewonnen ist, etwas Neues entwerfen können. Etwas, das Sieg, Frieden und eine Zukunft ohne Krieg repräsentiert."