Die Pleitewelle in Deutschland rollt immer weiter. Nun hat es ein Berliner Unternehmen getroffen, das sein Produkt bei dm und Rossmann verkauft und sogar Preise bekommen hat.
Berlin – Am Schluss haben selbst die Auszeichnungen und die Regalplätze in den beliebten Drogerieketten dm und Rossmann nichts gebracht: Das Berliner Unternehmen Denttabs ist insolvent. Das hat der Gründer und Chef Axel Kaiser auf LinkedIn verkündet und auch mehrere Medien wie die Lebensmittelzeitung berichteten.
Kaiser erfand Zahnputztabletten – Denttabs – die den Markt revolutionieren und die Zahnpasta überflüssig machen sollen. Für die Innovation erhielt Kaiser mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Drogerien wie dm und Rossmann nahmen sein Produkt in ihr Sortiment auf.
Trotz Auszeichnungen: Firma Denttabs insolvent – Gründer will Hoffnung nicht aufgeben
Aber: „Ich habe es in den vielen Jahren, die ich mit dem Thema Denttabs unterwegs bin, einfach nicht geschafft, genügend Menschen zu erreichen und zu überzeugen, Denttabs auch zu kaufen“, schrieb der Gründer auf LinkedIn. Der Umsatz des Unternehmens fiel laut dem Magazin Chip von drei Millionen Euro im Jahr 2019 auf 1,1 Millionen Euro. Nun musste die Firma Insolvenz anmelden – die Hoffnung aufgeben will der Gründer jedoch nicht. Er sieht Potenzial in seinem Produkt, es mangele ihm nur an Reichweite.
Der Geschäftsbetrieb laufe demnach vorerst planmäßig weiter. Der Insolvenzanwalt soll nun helfen, Lösungen zu finden und vor allem Investoren an Land zu ziehen. Der Plan sei, am Ende alles in neue Hände zu übergeben, so Kaiser auf LinkedIn. In dem Netzwerk trat er mit seiner Nachricht eine große Welle an Unterstützung los. Viele Nutzer teilten nicht nur seine Aufrufe zur Suche nach Investoren, sondern auch Bilder von Denttabs-Bestellungen, um das insolvente Unternehmen zu unterstützen.
Große Welle der Unterstützung: Fans wollen Unternehmen retten
Kaiser bedankte sich vor kurzem auf LinkedIn für den „unglaublichen Support, den ich ganz persönlich, aber auch mein Baby Denttabs erfahren haben“. So sei der Onlineshop, der typischerweise rund 4.000 Euro Umsatz im Monat mache, in dieser kurzen Zeit bereits bei mehr als 40.000 Euro, freut sich Kaiser. Und: „Ich habe viele inspirierende Gespräche mit Menschen geführt, die mit Geld und Tatkraft, mit Beziehungen und Vision auf mich zugekommen sind; mit der Bereitschaft, Denttabs in die Zukunft zu führen“, schreibt er mit Blick auf sein insolventes Unternehmen. „Es wird eine Zukunft geben, darin bin ich total sicher!“ Quellen: LinkedIn, Chip, Lebensmittelzeitung