US-Shutdown belastet Luftverkehr: Krankmeldungen bei Fluglotsen führen zu Verspätungen

In den USA sorgt ein Regierungsstillstand, der sogenannte Shutdown, für große Probleme – auch in der Luftfahrt. Fluglotsen, die für die Sicherheit im Flugverkehr verantwortlich sind, müssen trotz des Stillstands weiterarbeiten, erhalten aber vorerst kein Gehalt, wie "Reuters" berichtet. 

Ihre Gewerkschaft, die Nationale Fluglotsenvereinigung (NATCA), hat die Mitglieder aufgefordert, ihren Job weiterhin auszuüben. Ein Streik oder Arbeitsausfall sei nicht nur illegal, sondern könnte auch zu Entlassungen führen, warnte die Gewerkschaft. 

Fluglotsen gelten in den USA als „essenzielle Arbeitskräfte“, was bedeutet, dass sie auch während eines Shutdowns im Dienst bleiben müssen. Erst nach Ende des politischen Stillstands bekommen sie ihr Gehalt nachgezahlt.

Duffy warnt vor steigenden Krankmeldungen und Verspätungen

Verkehrsminister Sean Duffy erklärte, dass es seit Beginn des Regierungsstillstands immer mehr Krankmeldungen unter Fluglotsen gebe, was bereits jetzt zu Verspätungen führe. 

 „Wir möchten dennoch, dass sie ihre persönlichen Probleme vor der Tür lassen“, erklärte er, zeigte jedoch Verständnis für die schwierige Lage der Mitarbeiter. Viele von ihnen hätten laut Duffy aufgrund des ausbleibenden Gehalts finanzielle Sorgen, da sie Rechnungen zu zahlen haben.

Verkehrsminister Sean Duffy
Verkehrsminister Sean Duffy picture alliance / newscom | BONNIE CASH

Die Situation wird zusätzlich durch einen chronischen Personalmangel verschärft. Laut der US-Luftfahrtbehörde FAA fehlen rund 3500 Fluglotsen, was bedeutet, dass viele Beschäftigte Überstunden leisten und nahezu durchgehend arbeiten müssen. 

Airlines warnen vor Wiederholung der Probleme von 2019

Bereits beim Shutdown 2019, der laut "CBS" 34 Tage andauerte, führte der Personalmangel zu massiven Beeinträchtigungen im Flugverkehr. Damals mussten viele Sicherheitskräfte und Fluglotsen ohne Bezahlung auskommen, was auch damals zu einem Anstieg der Krankmeldungen führte. 

Flughäfen wie in New York meldeten lange Wartezeiten, und der Flugverkehr wurde teilweise heruntergefahren. Auch heute warnen große Fluggesellschaften wie United und Delta vor ähnlichen Szenarien: Sollte die Finanzierung weiter ausbleiben, könnten Flüge erneut verspätet durchgeführt oder gestrichen werden.