Gemeinde übt Kritik an Nachbarkommune: Pläne für Obi-Areal „unzumutbar“

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Nicht einverstanden ist der Gemeinderat in Altenstadt mit den Planungen der Stadt Schongau für das ehemalige Obi-Gelände im Schongauer Westen. © Herold

Das große Vorhaben für das Schongauer Obi-Areal sorgte beim Altenstadter Gemeinderat kürzlich für dicke Luft. In einer Stellungnahme äußert sich die Kommune mit deutlichen Worten zu den Plänen.

Jetzt ist es raus: Edeka und ALDI sollen künftig auf dem Schongauer Obi-Areal ihre Kassen klingeln lassen. Verkündet wurde dies allerdings nicht von der Stadt Schongau, sondern im Altenstadter Gemeinderat. Dieser wurde nämlich aufgefordert, eine Stellungnahme zum Bebauungsplan an der Schwabsoiener Straße abzugeben.

Kritik an Plänen für Obi-Areal

Und genau diese Art und Weise trieb Bürgermeister Andreas Kögl die Zornesröte ins Gesicht. „Die Forderung nach einer Stellungnahme ging uns Anfang August zu, mit einer Frist von einem Monat“, sagte er. Da dies mitten in der Haupturlaubszeit lag, in der auch keine öffentliche Sitzung stattfindet, bat die Verwaltung um Aufschub. „Was von der Stadt Schongau nicht genehmigt wurde“, so Kögl stirnrunzelnd. Das Gremium musste sich also im Turbogang in einer nichtöffentlichen Sitzung mit den Schongauer Plänen befassen.

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In seiner Stellungnahme legte die Gemeinde nun ihre „Betroffenheit“ dar. „Das interkommunale Abstimmungsgebot wurde missachtet“, wetterte der Rathauschef. Die massive Ballung an Einzelhandel beeinträchtige die örtliche Nahversorgung massiv. So soll der Discounter ALDI dorthin umziehen und erweitert werden. Nicht nur das: Der Vollsortimenter Edeka wird stark vergrößert, wenn es nach dem Schongauer Vorhaben geht.

Wie berichtet, ist in dem Konzept der fußläufige Einzugsbereich mit einem Radius von 500 Metern definiert. Dies sorgte bei den Altenstadter Räten für Kopfschütteln. „Bei 3700 Quadratmeter Verkaufsfläche handelt es sich um eine überregionale Sache“, so Kögl. Dies sei für die Nachbargemeinden „unzumutbar“.

Kritik an fehlender Zusammenarbeit

Für Gemeinderatsmitglied Michael Dulisch handelt es sich hier um „keine Bagatelle“. „Ich sehe überhaupt kein Miteinander und keine nachbarschaftliche Zusammenarbeit“, monierte er. Zwar habe ein Gespräch mit dem Schongauer Kollegen Falk Sluyterman stattgefunden, „es wurde aber nur rumgedruckst, auch von Seiten des Marktbaumeisters“, stellte Kögl klar. So sei ausschließlich erklärt worden, dass ein bestehender Markt verlagert werde. Dabei sei doch in den Plänen eindeutig zu lesen, um welche Betriebe es sich handle.

„Die Stellungnahme ist unglücklich formuliert“, fand Dr. Michael Wiedemann. „Es wird das Verhältnis zu Schongau sicher nicht verbessern.“ Zudem gehöre der in der Sonnenstraße angesiedelte Markt Feneberg ja auch zu Edeka. „Die Planer werden das doch berücksichtigen“, sagte er. Ins selbe Horn stieß Andreas Nuscheler: „Ich weiß nicht, ob ich dem ohne Bauchschmerzen zustimmen kann“, gestand er. Dies sei auch gar nicht nötig, konterte Bürgermeister Kögl. „Ihr müsst es nur zur Kenntnis nehmen.“ Mit drei Gegenstimmen wurde die Altenstadter Stellungnahme abgesegnet. „Schauen wir mal, ob sie uns berücksichtigen. Ich glaub’s ja nicht“, so der Rathauschef resigniert.

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