Verkehrsunfälle mit Personenschaden: Senioren sind häufiger schuld
Verkehrsunfälle mit Personenschäden gehören leider zum Alltag. Sind Senioren darin verwickelt, sind sie laut Statistik häufig die Hauptschuldigen.
Die Sicherheit von Autos hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verbessert – das gilt zumindest, soweit Fahrer bestimmte Grundregeln einhalten, wie das Vermeiden einer Überladung des Fahrzeugs und das Achten auf die richtige Sitzposition. Trotz fortschrittlicher Technik kann die Physik jedoch nicht außer Kraft gesetzt werden: Im vergangenen Jahr kamen in Deutschland 2.839 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, 366.557 Personen wurden verletzt. Doch: In welchem Alter verursachen Menschen die meisten Unfälle? Eine Auswertung der Zahlen aus dem Jahr 2023 durch das Statistische Bundesamt (Destatis) gibt Aufschluss.
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Ältere Menschen nehmen seltener am Straßenverkehr teil
Im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung sind ältere Menschen seltener in Verkehrsunfälle verwickelt als jüngere. Nur in 15,2 Prozent der Unfälle mit Personenschaden waren Menschen im Alter von über 65 Jahren beteiligt, bei den über 75-Jährigen waren es sogar nur 6,8 Prozent. Der Anteil der Über-65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland beträgt jedoch 22,3 Prozent, der der Über-75-Jährigen liegt bei 11,0 Prozent. Laut Destatis ist die verhältnismäßig geringe Beteiligung an Unfällen hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass ältere Menschen seltener am Straßenverkehr teilnehmen, unter anderem weil sie nicht mehr zur Arbeit pendeln.
Unfälle mit Personenschaden: Menschen über 65 Jahre überdurchschnittlich oft die Hauptverursacher
Wenn jedoch Menschen über 65 Jahre in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt sind, sind sie in mehr als zwei Drittel der Fälle (68,1 Prozent) die Hauptverursacher. Bei den über 75-Jährigen sind es sogar drei Viertel (76,7 Prozent). Aber auch junge Erwachsene verursachen überproportional viele Unfälle: Wenn Personen zwischen 18 und 25 Jahren an einem Verkehrsunfall mit Personenschaden beteiligt waren, waren sie in 66,1 Prozent der Fälle hauptverantwortlich. Den niedrigsten Anteil an Hauptverursachern hatten Autofahrer zwischen 45 und 55 Jahren mit nur 49,8 Prozent.
Fehlverhalten im Straßenverkehr: So unterscheiden sich die Altersklassen
Das Fehlverhalten, das zu Unfällen im Straßenverkehr führt, variiert ebenfalls je nach Altersgruppe. Die über 65-Jährigen fallen im Vergleich zur Altersgruppe zwischen 15 und 64 Jahren überproportional durch Missachtung von Vorfahrt und Vorrang auf: 20,9 Prozent gegenüber 16,4 Prozent. Sie machen auch häufiger Fehler beim Rückwärtsfahren, Abbiegen, Wenden sowie an Ein- und Ausfahrten (21,6 zu 18,8 Prozent).
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Es gibt jedoch auch Fehlverhalten, bei dem die jüngere Altersgruppe stärker auffällt. Nur 11,0 Prozent der über 65-Jährigen halten den Abstand nicht ein, während es bei den Jüngeren 16,8 Prozent sind. Noch auffälliger ist der Unterschied bei nicht angepasster Geschwindigkeit: 5,5 Prozent gegenüber 12,1 Prozent – und beim Fahren unter Alkoholeinfluss (1,1 Prozent gegenüber 3,9 Prozent).