Harte Folgen für CEO nach „Kiss-Cam“-Affäre – Arbeitsrechtler reagiert scharf: „Es ist schrecklich“

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Coldplay-Sänger Chris Martin deckte eine Affäre zwischen einem CEO und seiner Personalchefin auf, und zehntausende Menschen schauten zu. Der Fauxpas hat nun harte Konsequenzen.

Foxborough – Für die einen war es ein unterhaltsamer Moment, für mindestens zwei Personen nahm das Coldplay-Konzert im Gillette Stadium nahe der US-Metropole Boston jedoch ein bitteres Ende. Vor 55.000 Zuschauern wurde der verheiratete CEO des Datenunternehmens Astronomer, Andy Byron, in einer innigen Umarmung mit einer Frau erwischt. Doch das war nicht etwa seine Partnerin. Es war ausgerechnet Kristin Cabot, der Personalchefin seines Unternehmens.

Coldplay-„Kiss Cam“ deckt Affäre zwischen CEO und Personalchefin auf

Die sogenannte „Kiss Cam“ richtete sich auf das Paar und zeigte es auf der großen Leinwand, woraufhin beide panisch reagierten: Cabot verdeckte ihr Gesicht mit den Händen, während Byron sich wegduckte. Chris Martin, der Sänger von Coldplay, kommentierte die Szene irritiert, aber trocken mit den Worten: „Entweder haben sie eine Affäre, oder sie sind einfach sehr schüchtern.“ Die peinliche Situation verbreitete sich schnell im Internet und sorgte für ordentlich Schadenfreude und Spott.

Nach der Veröffentlichung des Videos wurde Byron zunächst von seinem Unternehmen beurlaubt, während eine Untersuchung lief. Schließlich äußerte sich Astronomer am Samstag (19. Juli) zu dem Vorfall: „Von unseren Führungskräften wird erwartet, dass sie in Bezug auf Verhalten und Verantwortlichkeit Maßstäbe setzen, und in letzter Zeit wurde dieser Standard nicht erfüllt.“ Weiterhin erklärte das Unternehmen: „Andy Byron hat seinen Rücktritt eingereicht. Und der Vorstand hat diesen angenommen.“ Byron wird somit nicht länger als CEO tätig sein.

Die Szene bei einem Coldplay-Konzert bei Boston (USA) ließ die Affäre zwischen CEO Andy Byron und HR-Chefin Kristin Cabot auffliegen. © Die Szene bei einem Coldplay-Konzert bei Boston (USA) ließ die Affäre zwischen CEO Andy Byron und HR-Chefin Kristin Cabot auffliegen.

CEO tritt wegen „Kiss Cam“-Video zurück: US-Arbeitsrechtler erklärt den großen Fauxpas

Die Affäre hat somit berufliche Konsequenzen, die wohl auch ohne Byrons Rücktritt möglich gewesen wären. Die Beziehung zwischen ihm und Cabot ist schließlich keine reine Privatsache, sondern ein beruflicher Interessenkonflikt.

US-Arbeitsrechtsanwalt William Cafaro äußerte sich in der New York Post deutlich zu dem Skandal: „Es ist schrecklich, weil sie die Leiterin der Personalabteilung ist. Sie ist in eine außereheliche Affäre mit dem CEO verwickelt.“ Besonders brisant ist, dass Cabot als Personalchefin eigentlich für die Überwachung von Beziehungen am Arbeitsplatz verantwortlich wäre.

Cafaro betonte, dass es nur eine schlimmere Option gegeben hätte: „wenn die Leiterin der Personalabteilung eine Affäre mit einem ihrer Mitarbeiter hätte“. Dennoch sei die Situation zwischen Byron und Cabot „schon ziemlich weit oben“.

Unternehmen Astronomer zieht nach „Kiss-Cam“-Moment Konsequenzen

Während Mitgründer Pete DeJoy vorübergehend die Leitung von Astronomer übernimmt, sieht auch Cabots berufliche Zukunft im Unternehmen düster aus. Laut der New York Post sind sich Arbeitsrechtsexperten einig, dass ihre Position als Personalchefin in einer Affäre mit dem CEO unhaltbar ist.

Cafaro urteilte: „Ich würde sagen, dass sie mit ziemlicher Sicherheit ihres Postens enthoben werden sollte, denn wie kann man jemanden in der Personalabteilung haben, der eine Affäre mit dem CEO hat, und ihm disziplinarische Entscheidungen über andere Mitarbeiter auferlegen? Das ist lächerlich.“ Über Cabots Zukunft hat sich das Unternehmen allerdings zunächst nicht geäußert. (asc)

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