Trump-Zölle gegen China: Kaum beachtetes Detail wird Europa hart treffen

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Donald Trump plant hohe US-Zölle für chinesische Schiffe. Europäische Reedereien sind alarmiert. Die Folgen für Europa könnten weitreichend sein.

München – Die von US-Präsident Donald Trump geplanten Zölle für Handelsschiffe aus China könnten laut Einschätzung der Allianz erhebliche Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben. Besonders betroffen wären europäische Reedereien, die viele ihrer Schiffe aus China beziehen.

Trump-Zölle gegen China: Experte sieht massive Folgen für Europa

Anastasios Leonburg, Risikoingenieur bei Allianz Commercial, dem Unternehmensversicherer des Münchner Dax-Konzerns, erklärte: „Europa ist beim Bau von Handelsschiffen unter ferner liefen“. Der frühere Seekapitän fügte hinzu: „Die Chinesen bauen tausende Schiffe und wir vielleicht im Jahr zehn“. Die Trump-Regierung plant, den Schiffbau in den USA zu fördern und droht daher weltweit mit stark erhöhten Hafengebühren. Schiffe, die in China gebaut wurden, sollen beim Anlaufen eines US-Hafens bis zu 1,5 Millionen Dollar zahlen. Diese Ankündigung hat in Europa weniger Aufsehen erregt als die angedrohten Zölle auf Autos, da sie sich nicht direkt gegen die EU richtet.

Präsident Donald Trump sitzt in seiner Limousine, nachdem er mit der Air Force One am Palm Beach International Airport angekommen ist.
Präsident Donald Trump sitzt in seiner Limousine, nachdem er mit der Air Force One am Palm Beach International Airport angekommen ist. © Manuel Balce Cenet/dpa

Leonburg betonte: „Reeder werden die Kosten umlegen“. Er erklärte weiter: „Die Gebühren für chinesische und in China gebaute Schiffe würde den Hafenanlauf generell teurer machen“. Da die Reeder die Kosten für die Zölle nicht selbst tragen werden, „müssen die Kosten umgelegt werden“. Dies könnte dazu führen, dass Reedereien ihre Anläufe in US-Häfen überdenken. „Die Verbraucher in den USA werden das dann schnell zu spüren bekommen.“

Trumps China-Zölle treffen wohl auch Europa: Wegen Xi-Politik

Europäische und deutsche Reedereien sind weiterhin auf chinesische Schiffe angewiesen. Leonburg stellte fest: „Es gibt gar nicht so viele Werften, wo man sein Schiff bauen lassen könnte“. In China hingegen existieren zahlreiche Werften, die in den letzten Jahrzehnten erheblich an Qualität gewonnen haben. „Die großen Reedereien bestellen ihre Schiffe deshalb in China.“

In den letzten 20 Jahren hat China den Schiffbau stark vorangetrieben, sodass heute viele der weltweit fahrenden Container- und Frachtschiffe aus China stammen. Leonburg warnte: „Die Zölle und die erhöhten Hafengebühren treffen letztendlich jeden, auch die amerikanischen Verbraucher und die Logistikunternehmen“.

Nachdem Donald Trump seine Auto-Zölle verkündet hat, traf sich Chinas Machthaber Xi mit deutschen Topunternehmen. Beobachter haben eine Vermutung.

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