Wählergemeinschaft Wolfersdorf setzt auf Ortsentwicklung

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Die Wählergemeinschaft Wolfersdorf hat ihren Bürgermeisterkandidaten Harald Gmeiner (5. v. r.) und die Gemeinderatsliste aufgestellt. © Fischer

Harald Gmeiner tritt als Bürgermeisterkandidat an und legt Wert auf Regionalentwicklung sowie die Interessen von Landwirten.

Wolfersdorf – Die Wählergemeinschaft Wolfersdorf (WW) hat ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahl gekürt. Die bei der Aufstellungsversammlung vorgestellte Liste birgt Überraschungen. Fünf von zehn Vertretern im Gemeinderat stehen nicht mehr drauf.

Die Liste

1. Claudia Jonas, 2. Matthias Reiser, 3. Andreas Schröfl, 4. Ludwig Seitzl, 5. Maria Holzmaier, 6. Simon Stark, 7. Bernd Flassak, 8. Werner Betzenbichler, 9. Georg Radlmaier, 10. Andreas Schweiger, 11. Simon Kammerloher, 12. Manfred Reuß, 13. Yvonne Kaindl, 14. Tobias Traurig.

Es gibt eine Art ungeschriebenes Gesetz in Wolfersdorf, wonach Parteipolitik im Gemeinderat nichts verloren hat. Weshalb Bürgermeisterkandidat Harald Gmeiner (62) jetzt auch für die Wählergemeinschaft Wolfersdorf (WW) antritt. Und das, obwohl er CSU-Ortsvorsitzender ist und auf der CSU-Kreistagsliste steht. Bei der mit 112 Stimmberechtigen gut besuchten Aufstellungsversammlung hat man ihn am Donnerstag ungeachtet dessen zum Bürgermeisterkandidaten gekürt – mit 106 Ja-, einer Nein-Stimme und fünf Enthaltungen.

„Parteipolitik ist in der Kommune nicht das wesentliche Thema – das passt auch so“, sagte Gmeiner. Unabhängig davon stehe er zu seiner CSU-Zugehörigkeit. Das sollte im Gemeinderat aber keine Rolle spielen, gab der gewählte und mit viel Applaus bedachte Bürgermeisterkandidat zu verstehen. In seiner Vorstellung verwies Gmeiner auf eine reiche Erfahrung im Bereich der Regionalentwicklung. Als Vorstand für Tourismus war er seit 2013 im Landkreis Miesbach mit dem Thema Regionalentwicklung beschäftigt – zunächst in Bayrischzell, wo er unter anderem eine Gastwirtschaft aufgebaut habe, „die funktioniert“.

Dass so etwas wie eine Ortsmitte mit einem Wirtshaus als Treffpunkt für Jung und Alt in Wolfersdorf fehlt, das ist laut Gmeiner auch Teil seiner Agenda. Stichwort: Standortentwicklung, wozu Gmeiner ausdrücklich „die Verbesserung und den Erhalt der Lebensqualität“ zählte. Damit befand er sich durchweg im Einklang mit den Kandidatinnen und Kandidaten, die sich nacheinander vorstellten. Gleich mehrfach war da von Ortsentwicklung die Rede und davon, etwas für Gewerbetreibende zu tun. Nicht zu vergessen die Landwirte, deren Belange auf keinen Fall ins Hintertreffen geraten dürfen, wie etwa Gemeinderat Matthias Reiser, der erneut antritt, deutlich machte. Zügig Wohnraum zu schaffen, wurde ebenfalls häufig genannt.

Neben der scheidenden Bürgermeisterin Anita Wölfle tritt auch Vize Bernhard Schweiger nicht mehr an. Gleiches gilt für Petra Gemeiner, die Ehefrau des Bürgermeisterkandidaten ebenso wie für Daniel Burg und Josef Berger. Gelegenheit für neue treibende Kräfte wie Claudia Jonas, Andreas Schröfl oder Simon Stark, die es auf die Plätze 1, 3, und 6 der Liste schafften. Wölfle hielt sich bei der Kandidatenkür im Hintergrund, weil sie bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr die Wahlleitung übernommen hat, so Schweiger. Gmeiner verzichtete auf Listenplatz 1, um niemandem einen Platz wegzunehmen.