News zum Ukraine-Krieg - Myanmars Juntachef nennt Putin bei Besuch „König“

Myanmars Juntachef nennt Putin „König“

Mittwoch, 05. März, 06.01 Uhr: Der Machthaber der Militärdiktatur in Myanmar, Ming Aung Hlaing, hat bei einem Besuch im Kreml den russischen Präsidenten Wladimir Putin als König bezeichnet. „Soweit ich weiß, führen Sie Russland nicht nur fünf oder zehn Jahre, sondern schon ziemlich lange Zeit“, daher könne man sagen, dass Putin nicht nur Führer, sondern König des Landes sei, sagte Hlaing laut offizieller russischer Übersetzung in dem Gespräch. Wie aus den Bildern des Staatsfernsehens zu erkennen ist, nickte Putin zu dieser Bemerkung.

Hlaing ist zu einem offiziellen Besuch in Moskau. Es ist bereits seine vierte Visite seit dem Militärputsch 2021 in Russland. Beim Treffen im Kreml schenkte er Putin ein Buch aus dem 19. Jahrhundert, in dem die Beziehungen der Monarchen Myanmars und Russlands beschrieben werden. 

Darüber hinaus kam auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zur Sprache, den der Juntachef als Resultat westlicher Handlungen beschrieb. Der Westen hat Russland wegen des Kriegs mit Sanktionen belegt. Auch Hlaing ist international isoliert und von westlichen Sanktionen betroffen.

Ukraine und USA könnten Mineralien-Deal noch heute unterzeichnen

20.31 Uhr: Die USA und die Ukraine könnten das geplante Mineralienabkommen laut der Nachrichtenagentur Reuters noch heute unterzeichnen. Die Agentur beruft sich auf vier Offizielle, die mit den Gesprächen vertraut seien.

Demnach könnte der Abschluss des Abkommens bereits in der Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress verkündet werden. Doch die rechtzeitige Unterzeichnung sei bisher noch nicht sicher.

Ursprünglich sollte das Rohstoffabkommen bereits Freitag unterzeichnet werden. Doch bevor es dazu kam, entbrannte ein Streit zwischen Trump, Selenskyj und dem US-Vizepräsidenten J.D. Vance. Der Eklat führte bereits zu einer Einstellung der US-Militärhilfen an die Ukraine.

Selenskyj macht Vorschlag zu Waffenruhe mit Russland - und bedauert Trump-Eklat

17.02 Uhr: Vier Tage nach dem Eklat im Weißen Haus geht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf US-Präsident Donald Trump zu und drückt sein Bedauern über den Streit aus. „Es ist bedauerlich, dass es so passiert ist. Es ist Zeit, die Dinge in Ordnung zu bringen“, schrieb er auf Englisch auf der Plattform X. Er sei bereit, unter Trumps „starker Führung“ daran zu arbeiten, den Krieg schnell zu beenden. Zudem sei er bereit, das Rohstoffabkommen jederzeit und in jeder Form zu unterzeichnen, schrieb er wenige Stunden vor dessen Rede im US-Kongress. In der vergangenen Nacht war bekanntgeworden, dass die USA ihre Militärhilfe für die Ukraine einstellen. 

Selenskyj besteht zwar darin weiterhin auf Sicherheitsgarantien, stellte diese aber nicht mehr als eine Voraussetzung für erste Schritte hin zu einem Friedensvertrag dar. Vielmehr griff er eine Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf, der einen Teilwaffenstillstand in der Luft und zur See vorschlug.

Beispielloser Skandal im Weißen Haus

Selenskyjs Äußerungen sind eine Reaktion auf die Forderung des Weißen Hauses nach einer Entschuldigung des ukrainischen Staatschefs nach dessen Wortgefecht mit Trump und US-Vizepräsident J.D. Vance im Oval Office am vergangenen Freitag. Vance und Trump hatten Selenskyj dabei Undankbarkeit und fehlenden Respekt vorgeworfen. Das Treffen wurde vorzeitig abgebrochen. Viele europäische Regierungschefs drückten Selenskyj später ihre Solidarität aus.

Selenskyj hatte bislang eine Entschuldigung für den Vorfall verweigert. In den Stunden vor seinem Eintrag bei X wurde allerdings bekannt, dass die USA ihre Waffenlieferungen an Kiew vorläufig einstellen. Nach Medienangaben betrifft der von Trump mit sofortiger Wirkung verhängte Lieferstopp Waffen und Munition im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die bereits in der Auslieferung oder bestellt worden sind. 

Trump beschuldigt Selenskyj, keinen Frieden zu wollen

Aufgenommen würden die Lieferungen erst wieder, wenn Selenskyj einen klaren Willen zum Frieden erkennen ließe, hieß es aus dem Weißen Haus. Trump wiederholte damit teilweise Anschuldigungen aus dem Kreml, der behauptete, Selenskyj wolle keinen Frieden, sondern den Krieg fortsetzen. Aus Moskau war der Lieferstopp entsprechend wohlwollend aufgenommen worden. Wenn der Fluss an Waffen und Munition tatsächlich unterbrochen werde, sei dies ein Schritt dazu, Kiew zum Frieden zu zwingen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Selenskyj hatte zuvor mehrfach betont, dass die Ukraine an einem Frieden interessiert sei. 

Die Waffenlieferungen gelten als unverzichtbar, wenn die Ukraine sich weiter gegen die seit drei Jahren andauernde russische Invasion verteidigen will. Durch ihren Wegfall drohen dem Land Rückschläge an der Front und der Verlust weiterer Gebiete. Moskau hat seine Ambitionen auf die vollständige Eroberung der Gebiete Cherson und Saporischschja zuletzt bekräftigt.