Geburtshilfe im Landkreis Weilheim-Schongau: Neuer Partner in Garmisch-Partenkirchen

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Jonas (2) nimmt seinen kleinen Bruder Hannes in Empfang. Er war Anfang 2023 das letzte Baby, das in Schongau zur Welt kam. © Babyfotografie: Melanie Kreb

Anfang des vergangenen Jahres wurde die Geburtenstation in Schongau geschlossen. Schwangere müssen seitdem zur Entbindung ein Krankenhaus außerhalb des Landkreises aufsuchen. Die Befürchtungen waren groß, dass es etliche nicht rechtzeitig schaffen würden. Die Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH gibt Entwarnung.

Landkreis - Nur wenige Wochen nach der Schließung der letzten Geburtenstation im Landkreis Weilheim-Schongau kam im Mai 2023 der kleine Adrian auf dem Parkplatz eines Wirtshauses in Oberhausen zur Welt. Seine Eltern hatten es nicht mehr ins nächste Krankenhaus mit einer Geburtenstation geschafft. Damals fühlten sich viele, die die Schließung der Geburtenstation in Schongau scharf kritisiert hatten, in ihren Befürchtungen bestätigt. Das werde künftig häufiger passieren, prognostizierten sie.

Die Heimatzeitung fragte jetzt bei der Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH nach, wie viele Gebärende 2024 in der Notfallambulanz in Schongau oder der Notaufnahme in Weilheim vorstellig wurden, weil die Zeit nicht mehr reichte, um zur nächsten Geburtenstation zu gelangen. „Laut Stephen Bodenberger, Leiter der Notaufnahme Weilheim und Notfall-Ambulanz Schongau, wurde 2024 bislang eine Gebärende im Krankenhaus Weilheim vorstellig, keine im Medizinischen Zentrum SOGesund“, schreibt die Pressesprecherin der Krankenhaus GmbH, Petra Hunger.

Eher die Ausnahme als die Regel

Die Gebärende sei kompetent von den Ärzten der Notaufnahme Weilheim versorgt worden und habe ihr Baby in einem speziell für Notfälle eingerichteten Behandlungszimmer zur Welt gebracht. Mutter und Kind seien nach der Geburt wohlauf gewesen, berichtet sie.

Das war also eher eine Ausnahme als ein Regelfall. „Fast alle Frauen, die eine Notgeburt befürchten, rufen den Rettungsdienst und fahren nicht selbstständig in ein Krankenhaus“, erklärt Hunger diesen Umstand. Dennoch sei man im Weilheimer Krankenhaus auf solche Situationen vorbereitet: „Bei gynäkologischen (Not)fällen, die zu Praxisöffnungszeiten vorstellig werden, steht uns Dr. Stephan Rutke, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, der eine gynäkologische Praxis im Krankenhaus Weilheim betreibt, immer schnell mit Rat und Tat zur Seite.“

Darüber hinaus hätten die meisten Ärztinnen und Ärzte, die in der Notaufnahme in Weilheim arbeiten, im Rahmen ihrer Tätigkeit als Notärzte im Rettungsdienst Erfahrungen im Bereich Geburtshilfe gesammelt. „Natürlich nehmen wir beim Eintreffen der Gebärenden sofort mit den Kliniken, Gynäkologen und Hebammen Kontakt auf, die die Frauen während der Schwangerschaft begleitet haben, damit sie schnellstmöglich von ihnen betreut werden können“, teilte die Pressesprecherin weiter auf eine entsprechende Anfrage der Heimatzeitung mit.

Kooperation mit Garmisch

Um die Erfahrung und Kompetenz der Notfall-Mediziner im Bereich Geburtshilfe noch weiter zu verbessern, werden die Ärzte, die in der Notaufnahme die Zusatzweiterbildung „klinische Akut- und Notfallmedizin“ absolvieren, ab dem nächsten Jahr für eine Woche im Kreißsaal des Krankenhauses in Garmisch-Partenkirchen hospitieren, so Hunger.

Dadurch werde gleichzeitig eine engere Zusammenarbeit mit dem Mutter-Kind-Zentrum in Garmisch-Partenkirchen etabliert: „ein großer Vorteil für Notgebärende in Weilheim, da wir dann eine Fachabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe als starken Partner an unserer Seite haben“.

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