"Tonibler" als Friedensstifter: Trump will Kosovo-Held als Leiter von Wiederaufbau-Behörde

Der Friedensplan der USA für den Gaza-Konflikt bringt den ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair zurück ins Rampenlicht. Er soll laut "AP" dabei helfen, den Konflikt zwischen Israel und der Hamas zu entschärfen und den Wiederaufbau in Gaza unterstützen.

Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair neben dem ehemaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton
Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair neben dem ehemaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton picture alliance / empics | PA

Welche Rolle soll Tony Blair übernehmen?

Der Plan von US-Präsident Donald Trump sieht vor, dass Tony Blair eine führende Rolle in einer internationalen Übergangsbehörde übernimmt. Diese Behörde solle unter der Aufsicht der Vereinten Nationen arbeiten und den Wiederaufbau Gazas organisieren. 

Zu ihren Aufgaben gehören laut AP unter anderem die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten, der Wiederaufbau zerstörter Häuser und die Schaffung langfristiger Regierungsstrukturen. 

Blair würde dabei laut AP mit Experten, UN-Vertretern und palästinensischen Politikern zusammenarbeiten. Ziel ist es, Stabilität in der Region zu schaffen und die Grundlage für einen dauerhaften Frieden zu legen. Trump selbst soll die Behörde anführen, während Blair die praktische Umsetzung übernehmen könnte. 

Kritiker zweifeln an Blairs Glaubwürdigkeit

Kritiker werfen Blair vor, durch seine Unterstützung des Irak-Kriegs an Glaubwürdigkeit verloren zu haben, besonders in der arabischen Welt. Außerdem gibt es Sorgen, dass eine solche Behörde die Rechte der Palästinenser einschränken könnte. 

Während Blair in der arabischen Welt kritisch gesehen wird, gilt er laut AP im Kosovo hingegen als Held. 1999 setzte er sich gemeinsam mit dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton für Nato-Luftangriffe ein, die den serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic zwangen, seine Truppen abzuziehen. 

Diese Intervention rettete Tausende von ethnischen Albanern vor Gewalt und Verfolgung. In Kosovo ist Blair so beliebt, dass viele Jungen nach ihm benannt wurden. "Tonibler" ist die albanische Schreibweise seines Namens. Doch ob Blair ähnliche Erfolge in Gaza erzielen kann, bleibt ungewiss.