Leopard-Panzer als Brückenleger für Finnland – Nato-Partner rüstet offenbar gegen Russland auf
Finnlands Armee erhält demnächst sechs neue Brückenlege-Panzer. Sie basieren auf dem Deutschen Leopard 2. Das Land rüstet schon länger auf.
Helsinki – Finnlands Militär hat sechs Brückenlegepanzer bestellt. Diese sollen, wie die Militärzeitschrift „Europäische Sicherheit und Technik“ berichtet, auf dem Chassis des Leopard 2-Panzer vom deutschen Rüstungskonzern Krauss-Maffei-Wegmann (KMW) basieren. Die Brücken vom Typ Leguan produziere demnach das deutsch-französische Unternehmen KNDS. Insgesamt würde die finnische Armee dann über 16 Brückenlegepanzer aus deutscher Produktion verfügen.
Finnland trat vor kurzem der NATO bei. Das Land hat eine tausende Kilometer lange Grenze mit Russland und reagierte damit auf dessen erneuten Angriff auf die Ukraine. Dessen Präsident Wladimir Putin ätzte zuletzt immer wieder gegen die Finnland und seinen Beitritt zum westlichen Militärbündnis.

Putin drohte Finnland Militär zu stationieren
Das 5,5-Millionen-Einwohnerland an der Ostsee rüstet schon länger auf. Schon vor Putins erneuten Überfall auf die Ukraine kündigte der damalige Verteidigungsminister Antti Kaikkonnen an, 64 Kampfjets vom F35-A des US-Herstelles Lockheed Martin zu kaufen. Das lässt sich das Land eine Milliardensumme kosten. Anfang Dezember teilte das Verteidigungsministerium mit, dass es israelische Kurz- und Langstreckenraketensysteme für wenige hundert Millionen Euro bestellen werde. Das berichtete das Portal Euractiv. Die Aufrüstung ist auch eine Reaktion auf die russischen Drohungen. Kürzlich drohte Putin höchstpersönlich, man werde an der Grenze „Militäreinheiten stationieren“.
Finnland ein wehrhaftes kleines Land
Relativ zur Bevölkerung ist Finnland ein hoch militarisiertes Land. Laut dem Global Firepower Index leisten 23.000 Soldatinnen und Soldaten aktiven Militärdienst. 900.000 Menschen, fast ein Fünftel der Gesamtbevölkerung des Landes, sind Reservisten. Zudem verfügt Finnland noch über eine eigene Rüstungsindustrie. So bestellte die finnische Regierung die Brückenlegepanzer bei der finnischen Waffenschmiede „Patria“. Diese stellt hauptsächlich Schützenpanzer her. Nach eigenen Angaben übernimmt das Unternehmen auch die Wartung von Flugzeugen und anderen im Ausland gefertigte Waffensystemen in Finnland.
Rechte Regierung schottet Finnland zunehmend ab
Finnland wird seit Juli 2023 von einer rechtskonservativen Regierung unter der Beteiligung der nationalistischen Partei „Wahre Finnen“ regiert. Seitdem schottete sich das Land zunehmend ab. Kürzlich kam es zu einem Disput an der Grenze zu Russland: Einige Dutzend Menschen suchten um Asyl an. Der Vorwurf der finnischen Regierung: Russland nutze die Menschen als Waffe, um das Land für den NATO-Beitritt zu bestrafen. Die Reaktion: Finnland schloss seine Grenze. (kb)