In einem Einwanderungsgericht in New York stießen am Dienstagmorgen maskierte Bundesbeamte zwei Fotojournalisten zu Boden, wie die "Washington Post" berichtet.
Dean Moses, ein Reporter der Zeitung AM New York, wurde laut Videoaufnahmen von einem Beamten aus einem Fahrstuhl gezerrt. Olga Fedorova, eine freiberufliche Fotografin, wurde ebenfalls gestoßen und fiel dabei zusammen mit einem weiteren Fotografen, L. Vural Elibol, zu Boden.
Elibol, der für eine türkische Nachrichtenagentur arbeitet, verletzte sich dabei offenbar am Kopf und musste von Rettungskräften mit einer Halskrause versorgt und auf einer Trage abtransportiert werden.
Behörden verteidigen hartes Vorgehen
Die Sprecherin des US-Heimatschutzministeriums, Tricia McLaughlin, rechtfertigte das Verhalten der Beamten. Sie erklärte, die Einsatzkräfte seien von einer Gruppe aus Journalisten und anderen Personen umringt worden, was ihre Arbeit behindert habe.

Kritiker werfen den Behörden jedoch vor, unverhältnismäßig hart vorzugehen. Der Vorfall ist kein Einzelfall: Erst vor wenigen Tagen wurde ein Beamter der Einwanderungsbehörde ICE dabei gefilmt, wie er eine Frau zu Boden stieß und ihr höhnisch „Adios“ – Spanisch für „Auf Wiedersehen“ – zurief.
Warnung vor Gefährdung von Journalisten
Der Vorfall hat in den USA eine Welle der Empörung ausgelöst. Die Organisation PEN America sprach von einem Angriff auf die Pressefreiheit und warnte vor einer zunehmenden Gefährdung von Journalisten.
Auch New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul forderte ein Ende solcher Übergriffe. Der Politiker Hakeem Jeffries verlangte eine Untersuchung und Konsequenzen für die beteiligten Beamten.