Rentenerhöhung 2025 kommt später als üblich: Das müssen Rentner über die Auszahlung im Juli wissen
Die Rentenerhöhung fällt erneut recht hoch aus. Zum 1. Juli 2025 steigt damit die Rente erneut an – doch die Erhöhung gibt es erstmals nur auf dem Papier.
Berlin – Für über 21 Millionen Bürgerinnen und Bürger im Land gab es vergangene Woche gute Nachrichten: Erneut steigt die Rente im Sommer an. 2025 beträgt die Rentenerhöhung 3,74 Prozent und liegt damit über der Inflationsrate. Nach Angaben der Bundesregierung bedeutet die Erhöhung ein Plus von durchschnittlich 66,15 Euro im Monat. Der Rentenwert steigt damit auch nochmal an und beträgt ab 1. Juli dann 40,79 Euro.
Rentenerhöhung kommt 2025 erstmals im August wirklich an
Für Rentner und Rentnerinnen gibt es in diesem Jahr aber noch eine Besonderheit. Zum 1. Juli wird nämlich nicht nur die neue Rente überwiesen. Es wird auch der neue Pflegebeitrag rückwirkend für die ersten sechs Monate des Jahres 2025 abgezogen. Im Januar ist der Pflegebeitrag nämlich um 0,2 Prozent angehoben worden, diesen behält die Deutsche Rentenversicherung automatisch ein und überweist das Geld an die Pflegekassen. Doch dafür braucht die Rentenversicherung eine Vorlaufzeit von sechs Monaten, das ist gesetzlich festgeschrieben.
Da die Erhöhung des Pflegebeitrags aber erst im Dezember gebilligt wurde, konnte die Umsetzung des erhöhten Beitrags für Rentner und Rentnerinnen nicht zum 1. Januar wie bei allen anderen erfolgen. Stattdessen werden Rentner und Rentnerinnen erst zum 1. Juli erstmals den neuen Beitrag zahlen – und müssen dann die ersten sechs Monate des Jahres nachreichen.
Weniger Rente im Juli durch den höheren Pflegebeitrag: Im August gibt es dann die Erhöhung
Das bedeutet, dass bei der Rentenerhöhung gleichzeitig 1,4 Prozent (7 x 0,2 Prozent) einbehalten werden, um die rückwirkenden Pflegebeiträge zu entrichten. Die erste Rentenerhöhung im Juli fällt daher 1,4 Prozent niedriger aus, bevor die Rentner und Rentnerinnen dann die Erhöhung wirklich spüren. Statt 3,74 Prozent mehr Geld im Juli erhalten sie also nur 2,34 Prozent mehr Rente als üblich. Erst im August wird die Rentenerhöhung von 3,74 Prozent dann erstmals ausgezahlt.
Wie sich das konkret auswirkt, haben wir hier in einem Beispiel berechnet:
Angelika erhält aktuell eine Brutto-Rente von 950 Euro im Monat. Für die Krankenkasse zahlt sie einen Beitragssatz von 17 Prozent und für die Pflege zahlt sie 3,4 Prozent, es bleiben ihr also am Ende 836,95 Euro als Netto-Rente übrig.
Zum 1. Juli 2025 wird die Rente um 3,74 Prozent erhöht, ihre neue Brutto-Rente beträgt also dann 985,53 Euro. In diesem Monat steigt aber auch der Pflegebeitrag auf 3,6 Prozent an. Angelika muss also im Juli 2025 1,4 Prozent mehr von ihrer Rente abgeben als bisher. Davon entfallen 1,2 Prozent auf die rückwirkende Zahlung des Pflegebeitrags.
Die Rentenversicherung zieht also 8,5 Prozent (für ihren Anteil der Krankenkasse) + 3,6 Prozent (für die Pflege) + 1,2 Prozent (rückwirkende Pflegebeiträge) = 13,3 Prozent ab. Das ergibt für den Juli eine Netto-Rente von 854,45 Euro.
Im August 2025 bekommt Angelika dann ihre neue normale Rente nach der Anpassung. Diese beträgt dann 866,28 Euro.
Meine News
Die Rentenerhöhung bedeutet für Millionen Rentner und Rentnerinnen auch, dass sie steuerpflichtig werden. Keine Steuern müssen diejenigen zahlen, die weniger als 12.069 Euro im Jahr zur Verfügung haben. Jedes Jahr kommen durch die Anpassung der Renten Menschen hinzu, die auf einmal diese Grenze reißen. Allerdings fallen die Steuern für diejenigen, die erstmals steuerpflichtig werden, eher gering aus.