Mit Brücke Oberland: Konzept für Uttinger Jugendtreff beschlossen
Da, wo sich künftig Uttings Jugendliche treffen, beschäftigen oder auch nur austoben können, klafft aktuell eine riesige Baugrube. Es dauert also noch eine ganze Weile, bis der Anbau des Bahnhof-Schuppens bezugsfertig ist. Trotzdem will die Gemeinde bereits jetzt ein Konzept für die künftige Jugendarbeit ausarbeiten lassen.
Utting – Wie mehrfach berichtet, bekommt Utting nach der Sanierung des Bahnhof-Schuppens und einem modernen Anbau einen Kombi-Komplex für Kunst, Kultur, Vereine und vor allem für die Jugend. Schon lange vor Baubeginn dieses „Refugiums“ hatte die Gemeinderatsfraktion der Grünen Alternativen Liste (GAL) einen Antrag gestellt, ein Betreiberkonzept zu erarbeiten und eine/n Jugendpfleger/in anzustellen. Mit dem Ziel, ein Kernteam von Jugendlichen zu generieren, das bereits im Vorfeld ein Konzept des Jugendtreffs mitgestaltet und den „Spirit“ anschließend mit einbringt.
Konzept für Uttings Jugendtreff: dauerhafte Anstellung möglich?
Der GAL-Antrag, bereits vor der Eröffnung des Refugiums Personal anzustellen, stieß bei den anderen Fraktionen zunächst auf wenig Gegenliebe. Man müsse dennoch die notwendige Jugendarbeit getrennt vom Refugium sehen, argumentierte die GAL. Man könne doch im Gemeinschaftsraum der Schmucker-Siedlung oder auch im Bürgertreff anfangen, mit Jugendgruppen zu arbeiten, um sie dann übergangslos ins Refugium zu integrieren. Nach längerer Diskussion einigte sich Gemeinderat schließlich auf den Kompromiss, mit der Brücke Oberland in Kontakt zu treten, ob unabhängig von der Streetworkerin auch eine Zusammenarbeit in der Jugendpflege und eine dauerhafte Anstellung einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters möglich sei.
Die Brücke Oberland ist ein gemeinnütziger Verein und anerkannter Freier Träger der Jugendhilfe. Das Wirkungsgebiet umfasst die Landkreise Landsberg, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen. Der Verein verfügt nach eigener Aussage über viel Erfahrung in der präventiven Persönlichkeitsentwicklung und wertschätzenden Umgang mit der Zielgruppe.
In der jüngsten Sitzung des Uttinger Gemeinderats wurde jetzt von den Brücke-Mitarbeitern Nicole Klarmann und Sebastian Gut die im Vorgespräch vereinbarte Konzept-Skizze vorgestellt. Für deren detaillierte Ausarbeitung bewilligte daraufhin der Gemeinderat einstimmig ein Honorar von 16.000 Euro.
Uttinger Jugendtreff: Gestaltung des Treffs durch „gelebte Partizipation“
Laut der Skizze soll der künftige Treff Jugendliche in wichtigen Entwicklungsaufgaben unterstützen. In „gelebter Partizipation“ will man die Jugendlichen aktiv in die Gestaltung ihres Treffs einbeziehen, um ihre Demokratiekompetenz zu stärken. Ihr Treff solle ein Ort des Vertrauens, des Lernens und des gemeinschaftlichen Erlebens sein. Mit dem Bau des Refugiums werde schließlich ein langjähriges Versprechen an die rund 560 Kinder und Jugendlichen der Gemeinde im Alter von sechs bis 19 Jahren eingelöst. Die Hauptzielgruppe werde sich dabei im Alter von 11 bis 16 Jahren befinden. Das Erreichen der Zielgruppe solle in mehreren Schritten erfolgen. Beispielsweise über kleine Veranstaltungen, direkte Einladungen dazu per Brief sowie die Vernetzung mit verschiedenen Akteuren aus Sportvereinen, Schulen und der Nachbarschaft. Die Partizipation als nicht allumfassende Lösung basiere laut Brücke Oberland auf Freiwilligkeit und Offenheit. Was bedeute, dass nicht alle Jugendlichen erreicht werden können. Trotzdem biete sie den Teilnehmenden eine Gelegenheit für Mitbestimmung, Gemeinschaft und Persönlichkeitsentwicklung.
Das schalldichte Jugendzentrum im Untergeschoss des Refugiums für rund 80 Personen bekommt eine komplexe Lüftungsanlage, eigene Toiletten und Schleusen-Ausgänge. Die Gesamtkosten für Neubau und Schuppen-Sanierung werden sich auf rund drei Millionen Euro belaufen. Man rechnet dabei mit staatlichen Zuschüssen in Höhe von rund zwei Millionen.
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