In einer Sitzung des Gemeinderats zieht Georg Maderlehner, Fahrenzhausens Kommandant, eine Bilanz des Hochwassers. Er lobt insbesondere die Zusammenarbeit mit allen Helfern.
Fahrenzhausen – Der Mühlbach, der Schmidbach und die Amper wurden zu einem großen See und überfluteten nicht nur die Fußballplätze sondern auch die Stockbahnen und einen Tennisplatz komplett. Das wurde noch einmal beim Drohnenvideo deutlich, das Kommandant Georg Maderlehner dem Fahrenzhauser Gemeinderat in der Sitzung am Montag zeigte. Er trug seine Hochwasser-Bilanz vor und ließ die Situation in Fahrenzhausen vom 1. und 2. Juni Revue passieren.
Das Wasser des Weihers im Erholungsgebiet der Gemeinde wuchs im Durchmesser beträchtlich, auf den Feldern bildeten sich Tümpel und auch der Rettenbach trat übers Ufer. „Dass wir das Drohnenteam des THW angefordert haben, hat sich als gut und nützlich erwiesen. Es hat uns einen sehr guten Überblick über die Situation verschafft“, erklärte Maderlehner.
Neuer Wasserhöchststand in Fahrenzhausen
So wurde das Gebiet in verschiedene Einsatzabschnitte eingeteilt. Diese waren: Auwiesenweg Häuser, Umpump-Versuch Feldentwässerung Auwiesenweg, Eichet mit Tankstelle und Am Posthof. „Am Rettenbach haben wir halbstündig kontrolliert, wohin das Wasser abfließt“, erzählte er beispielsweise. Zudem teilte er mit, dass der Bach mit 363 Zentimetern den Wasserhöchststand von 2013 (356 Zentimeter) um acht Zentimeter übertrumpfte. Die Amperbreite wuchs von den normalen 2,40 Meter auf 3,63 Meter.
„Es waren 130 Einsatzkräfte der Feuerwehr im Einsatz, die 60 Einsätze abarbeiteten und insgesamt 1713 ehrenamtliche Stunden leisteten“, legte der Kommandant den Gemeinderäten die Zahlen vor. Um die Situation zu bewältigen, war der Einsatz aller Gemeindefeuerwehren nötig. Zudem waren zusätzliche Kräfte aus Hallbergmoos, Neufahrn und Massenhausen notwendig. Die Einsatzkräfte pumpten Keller ab, befüllten Sandsäcke, bauten einen Staudamm, entwässerten Felder, brachten Anwohner in Sicherheit und mehr. Georg Maderlehner nannte es eine „großartige Gemeinschaftsleistung“ aller Feuerwehren und Kollegen vom Bauhof. Insgesamt sagt er, sei die Gemeinde Fahrenzhausen noch mit einem „blauen Auge“ davongekommen.
Einsatz ging in anderen Gemeinden weiter
Im Anschluss an das Hochwasser in Fahrenzhausen halfen die Fahrenzhauser Kräfte aller Gemeindefeuerwehren noch in Hohenkammer und Allershausen, weil dort die Lage weitaus schlimmer war. Sie waren somit bis Mittwoch, 5. Juni, im Einsatz. Zudem lautete Maderlehners Fazit: „HQ 100 ist möglich.“ Sprich: Die Hochwassergefahrenkarten des Bayerischen Landesamts für Umwelt beschreiben die möglichen Ausmaße eines Hochwassers mit großer Zuverlässigkeit. Laut seiner Aussage seien vor allem die neueren Häuser weitgehend im Trockenen gewesen.
Im Anschluss seiner Bilanz bekam Maderlehner kräftigen Applaus der Gemeinderäte und Dankesworte von Bürgermeisterin Susanne Hartmann. „Vielen Dank für den Einsatz und für diesen Rückblick.“