Asylunterkunft: Bald kommen die Container – Belegung beginnt wohl im Januar
Der Boden ist bereitet – allmählich geht es in die Höhe: Die Arbeiten an der Asylunterkunft in Warngau schreiten voran. Bald kommen die ersten Container auf der Baustelle neben der Vivo an.
Warngau – Die Wut, die dem Landrat bei der Präsentation der Pläne für eine Großunterkunft für bis zu 500 Asylbewerber in Warngau bei einer Bürgerversammlung im Februar entgegenschlug, scheint einigermaßen verraucht. Doch das Landratsamt macht sich keine Illusionen, dass sie nicht doch hier und dort im Hintergrund weiter brodeln dürfte. „Der Bereich ist streng kameraüberwacht“, erklärt eine Sprecherin des Landratsamts Miesbach auf Anfrage zur Baustelle. Bisher habe es keine Vorfälle gegeben. Die Kameras zeichneten lediglich den Fortschritt seit Beginn der Arbeiten Ende August auf.
Auf dem Areal neben dem Wertstoffzentrum der Vivo hat sich viel getan. Bislang wird dem Projekt, mit dem der Landkreis den Befreiungsschlag für die mit Geflüchteten belegten Turnhallen in Miesbach sucht, im wahrsten Sinne der Boden bereitet. „Wir liegen in Warngau mit den Tiefbaumaßnahmen im Zeitplan und werden diese Mitte November abgeschlossen haben“, teilt die Sprecherin des Landratsamts auf Nachfrage mit. Dann werden die Ver- und Entsorgungsleitungen für Wasser, Strom und Abwasser auf dem Grundstück verlegt und die nötigen Fundamente für die Anlage gesetzt sein. Schon bald geht es in den Hochbau.
Ab Mitte des Monats soll es losgehen: „Am 18. November werden die ersten Container aufgebaut“, berichtet das Landratsamt. Noch vor Weihnachten soll die Anlage mit vier großen Wohncontainern sowie kleineren Funktions-Einheiten zur Versorgung der Bewohner fertig werden. „Danach erfolgen noch Verkabelungsarbeiten und der Einbau der Großküche“, erläutert die Behörden-Sprecherin. „Sobald die letzten Arbeiten im Januar abgeschlossen sein werden, soll der Bezug erfolgen.“ Der Zeitplan wäre damit nicht ganz gehalten. Im Sommer hatte das Landratsamt noch auf einen Bezug bis Ende dieses Jahres gehofft. Damals war die Baugenehmigung für die Großunterkunft ergangen. Das Einvernehmen der Gemeinde, das der Gemeinderat dem Projekt einmütig versagt hatte, weil das Gremium mit der Größe der Einrichtung nicht einverstanden war, war ersetzt worden (wir berichteten).
Wie berichtet, wird die Anlage aus vier Containerblöcken gruppiert, die Platz für bis zu 500 Personen bieten. In drei kleineren Containern ist Platz für Personal und Funktionsräume. Hinzu kommt ein Zelt, in dem Ess- und Aufenthaltsbereich sowie eine Großküche zur Versorgung der Bewohner untergebracht werden. Bau und Betrieb der Unterkunft übernimmt ein Generalunternehmer. Was die Anlage kostet, dazu schweigt das Landratsamt. Bei Betreuung und Integration der Asylbewerber sollen die professionelle Asylsozialberatung sowie ein ehrenamtlicher Helferkreis helfen.
Mit dem Bezug beginnt die Uhr zu ticken: Das Landratsamt hat mehrfach versichert, dass die Asylunterkunft neben der Vivo auf zwei Jahre befristet betrieben wird. Die Taskforce am Landratsamt bemüht sich weiter um andere Unterkünfte für Asylbewerber, auch für die Zeit ab 2027. „Die Akquise verläuft schwierig“, räumt die Sprecherin der Behörde ein, versichert aber abermals, dass es bei der Frist bleibe. Alle Verträge zu Trafostationen und Abwassergleichwerten sowie der Pachtvertrag mit der Vivo seien auf zwei Jahre ausgelegt. Die Landratsamtssprecherin betont: „Die zwei Jahre sind nicht verhandelbar.“
Mittlerweile ist laut Landratsamt die Turnhalle in Tegernsee geräumt, die Bewohner wurden vorerst in die Miesbacher Berufsschul-Turnhalle umquartiert.
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