Gleiche Klinik, gleicher Taufpfarrer: Ihre Liebe hält mehr als 60 Jahre

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Auf 60 Ehejahre blicken Erwin und Sonja Mitterteich zurück. Stadtrat Franz Höfelsauer (r.) gratulierte. © Peter Weber

Sie kamen in der gleichen Klinik zur Welt und haben denselben Taufpfarrer. Diese Gemeinsamkeit begleitet Erwin und Sonja Mitterteich durch ihre Ehe.

Fürstenfeldbruck - „Wir sind beide im Krankenhaus Links der Isar geboren“, erzählt der 82-jährige Erwin Mitterteich. „Ich natürlich vier Jahre früher“, sagt er und lacht. „Aber jetzt kommt's: Wie es früher im Krankenhaus so üblich war, hatten wir auch gleich denselben Taufpfarrer.“ Der Grundstein für den gemeinsamen Weg war gelegt. „Wenn das nicht schon ein erster kleiner Wink des Schicksals war, dass wir doch irgendwie zusammengehören.“

Hochzeit noch vor dem 18. Geburtstag

Jahre später war es dann so weit. Beide wohnten einen Steinwurf in München-Neuhausen voneinander entfernt. Und als die angehende Friseurin eines Tages aus dem Fenster schaute, ging der gelernte Spengler und Dachdecker Erwin vorbei, fasste sich ein Herz und lud Sonja zu einem Spaziergang ein. Als Sonja ihre Gesellenprüfung ablegte, hatte Erwin Mitterteich bereits viel Vertrauen in die Arbeit seiner Freundin, denn er stellte sich als Haarmodell zur Verfügung. Und so läuteten dann am 27. Juli 1964 in der Neuhausener Clemenskirche für den 22-Jährigen und die kurz vor ihrem 18. Geburtstag stehende Gattin die Hochzeitsglocken.

Das Hochzeitsfoto von Erwin und Sonja Mitterteich.
Getraut wurde das Paar in der Clemenskirche. © Peter Weber

Apropos Vertrauen: Für eine glückliche Ehe gebe es kein Patentrezept, sagen die beiden. „In jeder Ehe gibt es gute und schlechte Zeiten“, sagt das Jubelpaar. „Aber Vertrauen und Zusammenhalt sind das Wichtigste“, so Sonja Mitterteich. „Und auch einmal nachgeben gehört unbedingt dazu“, ergänzt ihr Mann Erwin.

30 Jahre pendeln sie gemeinsam zur Arbeit

Er weiß, wovon er spricht, denn auch beruflich arbeiteten die beiden Eheleute eng zusammen. In Germering bauten sie sich erfolgreich eine Spengler- und Dachdeckerfirma auf, wobei Sonja Mitterteich die Büroarbeit managte. „Da hatten wir auch noch beruflich den ganzen Tag miteinander zu tun“, erzählt ihr Gatte. Der Ehe hat es jedenfalls nicht geschadet. In Amberg bei Bad Wörishofen bezog das Paar ein hübsches Landhaus und pendelte 30 Jahre lang in die Firma. Eine kleine Hütte im Zillertal sorgte an den Wochenenden für Erholung vom Berufsstress. Erwin Mitterteich, der in seiner Jugend Amateurboxer war und sogar im Bürgerbräukeller um die Münchner Stadtmeisterschaft im Ring stand, hat sich später dem Tennis spielen und Ski fahren verschrieben.

Zum Lebensabend beschlossen die Eheleute, in die Nähe ihrer Tochter zu ziehen, die in Puchheim lebt. Sie verkauften das Landhaus im Allgäu und kamen im April 2020 nach Bruck, wo sie sich bestens eingelebt haben. Für die nächsten Jahre wünschen sich beide nur Gesundheit. Gefeiert wurde im kleinsten Kreis beim Griechen in Gröbenzell. Auch Stadtrat Franz Höfelsauer gratulierte im Namen von OB Christian Götz.

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