Nächster deutscher Autozulieferer wegen Verbrenner-Aus insolvent: 153 Menschen bangen um ihre Jobs

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Die Krise in der Automobilbranche greift weiter um sich. Es reiht sich eine Insolvenz eines Autozulieferers an die nächste.

Sonneberg – Die Krise in der Autobranche scheint kein Ende zu nehmen. Noch dazu kommen in dieser Woche die neuen Zölle der US-Regierung auf Waren aus Mexiko und Kanada – für deutsche Autobauer und ihre Zulieferer ist das ein Problem. Denn viele Hersteller haben Werke in Mexiko, um dort zu recht günstigen Konditionen für den US-Markt zu produzieren. Nun bricht auch diese Option für viele einfach weg. Dadurch könnte sich die Insolvenzwelle in der Autowelt nochmal verstetigen.

Deutscher Autozulieferer ist insolvent – Verbrenner-Aus sorgt für fehlenden Auftrag

So hat es nun auch den Autozulieferer Sonnplast Solutions GmbH getroffen. Am 28. Februar hat das Amtsgericht Meiningen die vorläufige Insolvenz angeordnet und Rechtsanwalt Kai Dellit, Partner der Sozietät hww hermann wienberg wilhelm, zum Insolvenzverwalter bestellt. Sonnplast Solutions wurden 1989 in Thüringen gegründet und ist auf Spritzgussteile spezialisiert, die sie insbesondere für die Autobranche herstellen. Zu ihrem Produktportfolio gehören Sitzblenden, Lüfterklappen, Säulenverkleidungen sowie Exterieur-Komponenten aus thermoplastischen Kunststoffen.

Der nun insolvente Autozulieferer liefert Produkte in 15 Länder weltweit, darunter sind die USA, Mexiko, China und Südafrika. Aus der Autobranche zählt Sonnplast Volkswagen und BMW als Kunden, abseits dieser Branche nennt die Firma Kaufland, Lidl und Tegut als Kunden.

Insolvenz von deutschem Autozulieferer: 153 Mitarbeiter bangen

Als Grund für die Insolvenz wird in einer Pressemitteilung das Auslaufen eines Verbrenner-Auftrags genannt. Dazu kam noch der fehlende Ersatzauftrag für E-Autos, sodass die Firma in Schieflage geraten ist. Die 153 Mitarbeiter erhalten für die nächsten drei Monate ihre Löhne und Gehälter über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit.

Der Geschäftsbetrieb läuft weiter, Aufträge mit bestehenden Kunden können noch erfüllt werden; parallel soll die Suche nach einem Investor laufen.

Insolvenzen in der Autobranche nehmen zu

Die Insolvenz dieses Unternehmens ist eine Folge der schwierigen Lage in der Autobranche und ist kein Einzelfall. Wie die Unternehmensberatung Falkensteg berichtet, hat es im letzten Quartal 2024 eine Rekordzahl an Großinsolvenzen gegeben. Insgesamt mussten 64 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro Insolvenz anmelden, 31 Prozent mehr als im Vorquartal und im Vorjahreszeitraum. Damals waren es jeweils 49 Unternehmen. Besonders betroffen waren Automobilzulieferer mit 13 Insolvenzen, gefolgt von Herstellern von Metallerzeugnissen und Immobilienunternehmen (elf Insolvenzen).

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