Versunkenes Land bei Australien könnte Heimat von 500.000 Menschen gewesen sein

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Vor der Küste Australiens haben Forschende ein versunkenes Land entdeckt, das Lebensraum für bis zum 500.000 Menschen geboten haben kann. © Australian Antarctic Division/dpa

Eine australische Forschungsgruppe hat vor ihrer Küste Land entdeckt, das mit einem Süßwassersee einer Vielzahl von Menschen Lebensraum geboten haben kann.

Australien - Die Vorstellung uralter, versunkener Zivilisationen fasziniert seit jeher die Menschen. Namen wie Atlantis oder Vineta wecken Ideen unwiederbringlich verloren gegangener Orte und Lebensweisen, über die vor allem Sagen und Mythen kursieren. Der Bericht einer australischen Forschungsgruppe bietet erneuten Stoff für solche Erzählungen. Sie haben Hinweise auf den Ort für eine mögliche Zivilisation gefunden – von vermutlich gigantischem Ausmaß.

Neue Sonar-Daten brachten die an der Griffith University in Brisbane angesiedelte Gruppe auf die Spur der riesigen Landmasse, wie das Magazin New Scientist berichtet. Zwar sei diese Region vor der Nordwestküste Australiens zuvor schon untersucht worden. Allerdings nur mit Blick auf mögliche Öl- und Gasvorkommen. Nun habe allerdings die australische Behörde „Geoscience Australia“ selbst Daten erhoben, die präzise genug seien, um über die Beschaffenheit der Landschaft Auskunft zu geben – und über deren Bewohnbarkeit.

Riesige Landmasse bot Lebensraum für viele tausend Menschen

Das Ergebnis klingt beeindruckend: 400.000 Quadratkilometer vormals bewohnbares Land, nun bedeckt vom Indischen Ozean. Außerdem ein Binnenmeer von der Größe des Marmarameers in der Türkei. In relativer Nähe gelegen: ein 2000 Quadratkilometer großer Süßwassersee, ebenso Flüsse, Klippen und Schluchten. Perfekte Lebensbedingungen für eine große Zahl an Menschen, wie die Forschungsgruppe feststellt. Zwischen 50.000 und 500.000, schätzt sie in ihrer Studie, könnten dort gelebt haben.

Und das über einen langen Zeitraum. Denn das Binnenmeer sei über 10.000, der Süßwassersee sogar über 16.000 Jahre stabil geblieben. Das Land drumherum habe so für viele Generationen einen verlässlichen Lebensraum bieten können.

Durch Schmelzwasser nach der Eiszeit versinkt das große Land im Meer

Bis zum Ende der großen Eiszeit, als der Meeresspiegel vor ungefähr 14.500 Jahren dramatisch zu steigen begann. Mit verheerenden Folgen für die Bewohner des nordwestaustralischen Archipels. Bei einem Anstieg des Pegels von vier bis fünf Metern pro hundert Jahren hätten die Bewohner dem Schrumpfen ihres Lebensraumes zusehen und sich ins Landesinnere zurückziehen können, vermuten die Forschenden. Um ein Land zurückzulassen, das nunmehr die Fantasie der Menschheit beflügeln kann. (pkb)

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