China-Söldner im Ukraine-Krieg: Kriegsgefangener nennt krude Details vom Front-Einsatz
Im Ukraine-Krieg häufen sich Berichte über chinesische Soldaten. Ein angeblich kürzlich gefangener Chinese verrät brisante Details aus der russischen Armee.
Kiew – Ein chinesischer Staatsbürger soll während der Kämpfe bei der Siedlung Bilohorivka in der Region Luhansk von ukrainischen Truppen gefangen genommen worden sein. Das berichtete das ukrainische Medium Ukrainska Pravda. Der Bericht gibt an, dass der Mann angeblich über einen Vermittler in China in die russische Armee eingetreten sei und dafür eine Summe von 300.000 russischen Rubel (etwa 3480 US-Dollar) gezahlt haben soll. Angeblich habe er die russische Staatsbürgerschaft als Hauptmotiv für seinen Eintritt in den Dienst genannt.
Laut dem Bericht habe der chinesische Staatsbürger eine militärische Ausbildung in der von Russland besetzten ukrainischen Region Luhansk durchlaufen, wobei er angeblich auf die Hilfe eines mobilen Übersetzers angewiesen gewesen sei, da kein Dolmetscher zur Verfügung gestanden habe.
Ukrainische Truppen nehmen chinesische Söldner gefangen: Details zu den Festnahmen
Die Quelle berichte, dass der Gefangene einer Gruppe angehört habe, die während der Kämpfe bei Bilohorivka Verluste erlitten habe. Schließlich habe die Gruppe, nach dem Zusammenbruch ihres Widerstands, die Entscheidung getroffen, sich zu ergeben. Der Mann soll angegeben haben, dass seine Familie von seiner Absicht gewusst habe, nach Russland zu reisen, jedoch offiziell als Tourist.
Berichte über Chinesische Soldaten in der Ukraine schwer zu überprüfen
Wichtig zu betonen ist an dieser Stelle: Obwohl die Berichte über chinesische Soldaten auf der Seite Russlands in letzter Zeit zunehmen, bleibt die Situation aufgrund fehlender unabhängiger Bestätigung und der widersprüchlichen Aussagen der beteiligten Staaten fraglich.
Der Tagesschau zufolge veröffentlichte die Ukraine jüngst die Information, kürzlich zwei chinesische Staatsbürger festgenommen zu haben, die auf der Seite Russlands kämpften. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass es wohl noch viele weitere solcher Soldaten gebe. Peking widersprach diesen Vorwürfen jedoch vehement und bezeichnete die Aussagen der Ukraine als haltlos.
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Ukraine-Krieg: China unglücklich über die Vorwürfe
Peking wies darauf hin, dass China derzeit die Lage in der Ukraine prüfe. Die chinesische Regierung betonte jedoch, dass man seine Bürger stets dazu aufgerufen habe, sich von Gebieten mit bewaffneten Konflikten fernzuhalten und sich nicht an den militärischen Aktionen der einen oder anderen Seite zu beteiligen.
Präsident Selenskyj geht von 155 chinesischen Kämpfern in der Ukraine aus
Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in seiner abendlichen Videobotschaft, dass es sich nicht um Einzelfälle handele. Er schätze die Zahl der chinesischen Kämpfer in der russischen Armee mit mindestens 155. Diese Männer seien über soziale Netzwerke wie TikTok angeworben worden, und die chinesische Regierung sei darüber informiert.
Die Kyiv Post berichtet, dass die Sicherheitsdienste der Ukraine (SBU) kürzlich ein Video einer Vernehmung von chinesischen Kriegsgefangenen veröffentlicht haben. Das Video wurde auf Selenkys Telegram-Kanal geteilt. Die beiden chinesischen Gefangenen, die demnach in ihrem ersten Kampfeinsatz gefangen genommen wurden, schildern, dass sie nie zuvor an Gefechten teilgenommen hatten. Einer von ihnen gab an, dass er nie zuvor eine Waffe gehalten habe, bevor er in die russische Armee aufgenommen und mit einem AK-47-Sturmgewehr ausgestattet worden sei.
Das Institute for the Study of War (ISW) berichtet über verschiedene russische Stellen, die anfällige Migranten sowohl in Russland als auch im Ausland für den Einsatz in der Ukraine rekrutieren. So deckten indische Behörden 2024 auf, dass diese russischen Netzwerke indische Staatsbürger unter falschen Vorwänden nach Russland lockten und sie dort zwangen, Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu unterschreiben, um in der Ukraine zu kämpfen. (dadj)