Heftiger Unfall in Berlin - Junge (12) surft auf S-Bahn und prallt gegen Brücke - Freunde lassen ihn leblos zurück

Ein Zwölfjähriger ist in Berlin beim Surfen auf dem Dach einer S-Bahn in mit dem Kopf gegen eine Brücke geprallt und hat sich dabei schwer verletzt. Der Junge fuhr am Freitagabend zwischen den Bahnhöfen Feuerbachstraße und Wannsee mit zwei weiteren Surfern auf dem Dach einer S-Bahn der Linie S1 mit, wie die Polizei mitteilte. Nach dem Zusammenstoß mit der Brücke blieb er bewusstlos auf dem Dach liegen.

Freunde lassen 12-jährigen S-Bahn-Surfer leblos zurück, Polizei sucht nach ihnen

Seine beiden Begleiter sollen den russischen Staatsbürger am S-Bahnhof Rathaus Steglitz vom Dach auf den Bahnsteig gezogen haben und geflüchtet sein. Zeugen filmten den Vorfall. Die alarmierte Polizei suchte nach den beiden S-Bahn-Surfern, konnte sie aber nicht finden. Der Zwölfjährige wurde mit mehreren Brüchen am Kopf in eine Klinik gebracht. 

Die Bundespolizei hat ein Strafverfahren wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung gegen die flüchtigen S-Bahn-Surfer eingeleitet. Sie warnt besonders Jugendliche eindringlich vor der gefährlichen Mitfahrt auf dem Dach oder den Koppeln der Züge. Immer wieder kommt es zu Unfällen mit schweren oder tödlichen Verletzungen. Eltern werden aufgefordert, frühzeitig mit ihren Kindern über die Risiken im Bahnverkehr und mögliche strafrechtliche und gesundheitliche Folgen zu sprechen.

Gefährlicher alter Trend lebt wieder auf

Das lebensgefährliche Hobby hat in den letzten Jahren wieder einen Aufschwung erlebt. Wie die „Hamburger Morgenpost“ berichtet, hat die Zahl der Fälle von „Train Surfing“ wieder zugenommen. Seien es 2023 16 Fälle in der Hansestadt gewesen, sei die Zahl im Jahr 2024 auf 40 gestiegen. Zuletzt starb 2018 ein Trainsurfer, doch die Zunahme des Trends könnte für neue Todesfälle und schwere Verletzungen sorgen. Heute posten Teenager die gefährlichen Aktionen in den sozialen Netzwerken.

Große Probleme bereitete das S-Bahn- und U-Bahn-Surfen in Deutschland vor allem in den 1990er Jahren. Damals kletterten bereits viele Jugendliche aufs Dach oder an Halterungen an Zügen. Später verriegelte die Bahn aber die Türen automatisch, sodass dies nicht mehr möglich war. Auch nahm die Zahl der Fälle gegen Ende der 1990er Jahre ab.