Bundesweit sind 60.391 von insgesamt 70.279 Haftplätzen belegt. Das entspricht einer Gesamtauslastung von etwa 86 Prozent.
In Rheinland-Pfalz etwa gibt es nahezu keine freien Haftplätze mehr. „Abgefedert wird eine Überbelegung zum Teil mit Mehrfachbelegung von dafür geeigneten Hafträumen“, erklärte ein Ministeriumssprecher. Seit Mai dieses Jahres würden im Land Ersatzfreiheitsstrafen grundsätzlich im offenen Vollzug verbüßt. „Dies wirkt sich entlastend auf den geschlossenen Vollzug aus“, sagte de4r Sprecher. Eine ähnlich hohe Belegung gibt es in Bremen, Hamburg, Baden-Württemberg und dem Saarland. Dort sind die Gefängnisse über 90 Prozent ausgelastet.
Während der Corona-Pandemie war die Zahl der Gefängnisinsassen rapide gesunken. „In der Pandemie haben wir für einige Zeit die Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen ausgesetzt, um nicht ein zusätzliches Infektionsrisiko in die Justizvollzugsanstalten zu holen, sodass die Belegung weniger wurde“, erklärte eine Sprecherin des Justizministeriums in Bremen. Im März 2022 waren laut Statistischem Bundesamt 55.890 Menschen in Deutschland inhaftiert. Seit 2023 steigt diese Zahl wieder.