Migräne nach dem Essen: Diese Lebensmittel sind schuld

  1. Startseite
  2. Leben
  3. Genuss

Kommentare

Kopfschmerzen nach dem Essen? Ein versteckter Stoff in alltäglichen Lebensmitteln könnte der Auslöser sein – und er steckt in mehr Produkten als gedacht.

Millionen Deutsche leiden regelmäßig unter Kopfschmerzen und Migräne. Während viele nach Medikamenten greifen, übersehen sie oft einen entscheidenden Faktor: die Ernährung. Ein natürlicher Stoff namens Tyramin, der in vielen alltäglichen Lebensmitteln vorkommt, kann bei empfindlichen Personen heftige Kopfschmerzen auslösen. Besonders tückisch: Tyramin versteckt sich in Produkten, die als gesund gelten.

Eine Frau hat Kopfschmerzen.
Migräne nach dem Essen: Diese Lebensmittel sind schuld © Yuri Arcurs/Imago

Tyramin ist ein biogenes Amin, das durch den Abbau der Aminosäure Tyrosin entsteht. Normalerweise baut das körpereigene Enzym Monoaminoxidase (MAO) diese Substanz ab, bevor sie ins Blut gelangt. Bei etwa 15 Prozent der Bevölkerung funktioniert dieser Schutzmechanismus jedoch nicht optimal – besonders Migränepatienten sind betroffen. Die Folge: Tyramin gelangt ins Gehirn und kann dort Kopfschmerzen auslösen.

Diese 8 tyraminreichen Lebensmittel können Kopfschmerzen auslösen

Gereifter Käse steht ganz oben auf der Liste der Tyramin-Bomben. Besonders Hartkäse wie Parmesan, Emmentaler und Bergkäse sowie Edelschimmelkäse enthalten hohe Mengen des Stoffes. Je länger der Käse reift, desto mehr Tyramin bildet sich – bis zu 1.400 Mikrogramm pro Gramm. Auch Schokolade und Kakao sind reich an Tyramin und Phenylethylamin, einem verwandten biogenen Amin. Selbst reife Bananen, die als gesunder Snack gelten, können bei empfindlichen Personen Kopfschmerzen auslösen.

Weitere tyraminreiche Lebensmittel sind Rotwein, geräucherte Fleischwaren wie Salami und Schinken, Sauerkraut und Hefeextrakte. Auch Trockenfrüchte, bestimmte Nüsse und fermentierte Sojaprodukte können problematisch sein. Das Tückische: Tyramin entsteht hauptsächlich bei Reifung, Gärung und Fermentation – Prozessen, die vielen Lebensmitteln ihren charakteristischen Geschmack verleihen. Frische, unverarbeitete Produkte enthalten dagegen meist nur geringe Mengen. Welche Lebensmittel die Schmerzen bei Migräne lindern können, erfahren Sie hier.

Führen Sie ein Kopfschmerz-Tagebuch und notieren Sie, was Sie vor einer Attacke gegessen haben. Treten Beschwerden regelmäßig nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auf, könnte Tyramin der Auslöser sein. Experten empfehlen, verdächtige Lebensmittel drei bis sechs Monate zu meiden und die Wirkung zu beobachten. Bei Besserung können Sie die Produkte schrittweise wieder einführen und so Ihre persönlichen Trigger identifizieren. Erfahren Sie hier, woran Sie den Unterschied zwischen Migräne und Kopfschmerzen erkennen können.

Auch interessant

Kommentare