Paramilitärs bekennen sich zu Angriff in Südrussland
Tag 662: Eine ukrainische paramilitärische Gruppe greift Belgorod an. Die Ukraine will die Rüstungsindustrie hochfahren. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
- Ukrainische Paramilitärs: Haben Region Belgorod angegriffen
- Russland schießt offenbar erneut eigenen Kampfjet ab
- Berichte über Kämpfe in südrussischer Region Belgorod
- Putin droht Finnland wegen Nato-Beitritt mit "Problemen"
- Putin will Militärpräsenz an finnischer Grenze verstärken
- Dutzende Gefechte an der Front
- So können Sie für die Ukraine spenden
Ukrainische Paramilitärs: Haben Region Belgorod angegriffen
2.46 Uhr: Eine in der Ukraine ansässige paramilitärische Gruppe bekennt sich zu einem Angriff auf die russische Region Belgorod. Die in Russland als terroristisch eingestufte Gruppe "Legion der Freiheit Russlands" gibt an, einen Stützpunkt russischer Truppen in der Nähe des Dorfes Trebreno zerstört zu haben. Ob dabei Soldaten getötet wurden, wird zunächst nicht mitgeteilt. Der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, erklärt, Trebreno sei von ukrainischen Streitkräften beschossen worden, am Rande des Dorfes habe es einen "Schusswechsel" gegeben. Zivilisten seien nicht verletzt worden, aber drei Häuser und Stromleitungen seien beschädigt worden.
Ukraine will Rüstungsindustrie hochfahren
1.20 Uhr: Die Ukraine setzt im Abwehrkrieg gegen Russland auf ein Hochfahren der Rüstungsindustrie im eigenen Land und bei den Verbündeten. "Die Ukraine zusammen mit ihren Partnern hat die Produktion der Waffen ebenso zu erhöhen", sagte Außenminister Dmytro Kuleba am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" mit Blick auf ähnliche Ankündigungen aus Moskau. Die Ukraine und ihre Verbündeten müssten wie eine Militärkoalition zusammen handeln. "Wir müssen entschieden bleiben, zusammenhalten, einander unterstützen."
Russland schießt offenbar erneut eigenen Kampfjet ab
21.24 Uhr: Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russlands Flugabwehr einen eigenen Kampfjet abgeschossen. "Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es nicht die ukrainische Luftverteidigung war", zitiert das ukrainische Nachrichtenportal "The Kyiv Independent" den Chef der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk. Demnach soll es sich um ein Kampfflugzeug vom Typ Suchoi Su-25 handeln. Wo der Abschuss stattgefunden haben soll, ist derzeit nicht bekannt.
Die Luftwaffe der Ukraine gibt an, dass es bereits der 325. Kampfjet ist, den Russland seit Beginn seiner Invasion in die Ukraine am 24. Februar 2022 verloren hat. Zuvor hatte es bereits mehrfach Berichte über Abschüsse eigener Flugzeuge durch die russische Flugabwehr gegeben.
Selenskyj feiert "historische Woche"
20.33 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine "historische Woche" gefeiert, die ihn von Westafrika über Südamerika und die USA bis nach Skandinavien und zum Schluss auch nach Deutschland in das US-Hauptquartier für Europa geführt hatte. Zu guter Letzt hatte die EU beschlossen, mit der Ukraine und auch Moldau Beitrittsverhandlungen aufzunehmen. "Der Verhandlungsprozess wird nicht einfach sein, aber das Wichtigste ist, dass wir uns historisch gesehen für eine Sache entschieden haben: Die Ukraine wird immer ein Teil unseres gemeinsamen europäischen Hauses sein", sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache.
Selenskyj gab sich zudem zuversichtlich mit Blick auf weitere finanzielle Unterstützung für sein Land. Neben direkten Finanzhilfen setzte Selenskyj vor allem auf die mögliche Zuweisung von Milliardenbeträgen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten. "Das Vermögen des terroristischen Staates (Russland) und seiner Verbündeten sollte zur Unterstützung der Ukraine verwendet werden, um Leben und Menschen vor dem russischen Terror zu schützen", sagte er. "Das wird fair sein." Seine Regierung erstelle dazu bereits "die notwendigen Entscheidungsvorlagen".
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Berichte über Kämpfe in südrussischer Region Belgorod
19.29 Uhr: Mehrere Ortschaften in der russischen Region Belgorod unweit der Grenze zur Ukraine sind unter Beschuss geraten. Während russische Medien von einem Angriff regulärer ukrainischer Einheiten berichteten, sprach der ukrainische Militärgeheimdienst von einem unerwarteten Angriff durch "Gegner des Kreml-Regimes". Eine unabhängige Klärung war nicht möglich.
Nach russischen Angaben wurden mehrere Dörfer angegriffen. Ukrainische Quellen wiederum sprachen von Attacken gegen militärische Ziele in der Region, in deren Verlauf russische Artillerie "chaotisches Feuer" auf mehrere Dörfer auf russischer Seite der Grenze eröffnet haben soll. Belgorod liegt knapp 50 Kilometer nördlich der ukrainischen Großstadt Charkiw.