Schäden im Ukraine-Krieg: Karte zeigt Angriffe auf Putins sensible Infrastruktur
In den letzten Tagen hat die Ukraine mehrere Anlagen von Putins Infrastruktur ins Visier genommen – darunter Ölraffinerien und -lager.
Moskau – In der vergangenen Tagen hat die Ukraine mit zahlreichen Drohnen- und Raketenangriffen zehn Einrichtungen der kritischen Infrastruktur Russlands getroffen. Das berichtet das US-amerikanische Medium Newsweek. Besonders im Fokus der Attacken standen demnach russische Energieanlagen wie Öldepots, Raffinerien und Produktionsanlagen. Eine Karte von Newsweek zeigt die attackierten Einrichtungen in Russland.
Laut Militärexperten sind Angriffe auf die russische Infrastruktur besonders wichtig für die ukrainische Armee unter Präsident Wolodymyr Selenskyj. Kremlchef Wladimir Putin finanziert seinen Angriffskrieg in der Ukraine vor allem mit russischem Öl. Laut Newsweek haben die ukrainischen Streitkräfte im Jahr 2024 mehr als 80 Drohnenangriffe auf Raffinerien und Öldepots durchgeführt. Die westlichen Sanktionen beeinträchtigen Moskaus Wirtschaft immer stärker, weshalb die russischen Machthaber zunehmend auf die Ölgeschäfte angewiesen sind.
Ukraine attackiert eine der größten Ölraffinerien Russlands
Der erste Angriff in den vergangenen Tagen erfolgte laut Newsweek am 10. Januar. 40 Drohnen flogen nach Russland und einige trafen ihr Ziel – unter anderem das Ziegelwerk im Dorf Tschaltyr. Bereits einen Tag später griff die Ukraine die Ölraffinerie Taneco in der russischen Region Tatarstan an. Dabei handelt es sich um eine der größten und modernsten Raffinerien in Russland. Der Luftangriff löste einen Brand aus.
Russland warf der Ukraine vor, die Verdichterstation Russkaja am 13. Januar angegriffen zu haben. Dort wird Gas über die Turkish-Stream-Pipeline befördert. Neun ukrainische Drohnen trafen die Verdichterstation im Dorf Gai-Kodzor in der Krasnodar-Region. Am 14. Januar beschossen Truppen das Chemiewerk in Brjansk mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen. Dort soll Russland vor allem Schießpulver für die Front, Raketenteile, Sprengstoff und Munition herstellen.
In dieser Nacht folgten weitere Angriffe wie das ukrainische Onlinemedium The Kyiv Independent berichtet: auf das Mikroelektronikwerk Kremniy El in Brjansk, das Chemiewerk Orgsintez in Kasan, die Ölraffinerie Kristall in Engels, das Werk Kazanorgsintez in Kasan und das Chemiewerk Aleksino. Insgesamt zielten die Angriffe auf zwölf Regionen. Neben Drohnen setzte die Ukraine auch britische Storm-Shadow-Marschflugkörper ein.
Ukraine kann Ziele tief in Russland bombardieren
Am 15. Januar bombardierte die Armee ein Öldepot in südwestlichen Woronesch. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Auch in der Nacht zu Samstag hat die Ukraine ein russischen Öllager in Brand gesetzt.
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Tymofij Mylowanow, ehemaliger ukrainischer Minister für wirtschaftliche Entwicklung, kommentierte die zahlreichen Angriffe auf X: „Die Ukraine hat die Fähigkeit entwickelt, tief in Russland mit Drohnen Ziele wie Treibstoffdepots, Waffenfabriken und weit entfernte Militärstützpunkte anzugreifen. Dies bringt einen Krieg nach Hause nach Russland und begrenzt seine Möglichkeiten, Einnahmen aus dem Ölexport zu erzielen.“ (Jan-Frederik Wendt)