Patriot-Raketen aus Oberbayern: Millionenschwere Rüstungsfabrik wird eröffnet

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Vor etwas mehr als 1.000 Tagen hat Russland die Ukraine überfallen. Seitdem setzen Nato und Bundeswehr alles daran, möglichst schnell und effektiv aufzurüsten. Helfen sollen dabei Patriot-Raketen made in Bayern.

Aschau am Inn – Im oberbayerischen Aschau am Inn sollen künftig Motoren für Patriot-Raketen gebaut werden. Am Spatenstich für die Produktionslinie bei Bayern-Chemie nahm am Donnerstag (21. November) unter anderem Ministerpräsident Markus Söder (CSU) teil. Insgesamt sollen dort bis 2026 sechs neue Gebäude entstehen, die Investitionssumme liegt nach Unternehmensangaben im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Söder lobt Millionen-Investment: „Ohne Wehrhaftigkeit gibt es keine Freiheit“

Der Bau von mehr als 1.000 Motoren für Patriot-Raketen gehört zu einem Auftrag der Nato-Agentur NSPA, die ein Joint-Venture von MBDA und Raytheon mit der Herstellung von 1.000 Patriot-Raketen für die Bundeswehr und Nato-Partner beauftragt hatte. Dass die MBDA-Tochter Bayern-Chemie dabei die Herstellung der Raketenmotoren übernimmt, liegt dem Unternehmen zufolge auch an besonderen Genehmigungen für die Produktion und den Test von Explosivstoffen am Standort. Schon in den Jahren 1987 bis 1996 wurden dort mehr als 2.300 Patriot-Motoren hergestellt.

Soldaten der Bundeswehr mit einem Patriot-System: Die Motoren der Raketen sollen bald unter anderem in Oberbayern hergestellt werden. Ministerpräsident Markus Söder gefällt das.
Soldaten der Bundeswehr mit einem Patriot-System: Die Motoren der Raketen sollen bald unter anderem in Oberbayern hergestellt werden. Ministerpräsident Markus Söder gefällt das. © Sebastian Kahnert / dpa

Söder lobte die Patriots als „Hightech von Weltrang“. Insgesamt investiere MBDA 250 Millionen Euro in Bayern und schaffe 300 Arbeitsplätze. „Ohne Wehrhaftigkeit gibt es keine Freiheit“, betonte der Ministerpräsident. „In einer veränderten Weltordnung kann man nur mit einer starken Wirtschaft und robusten Streitkräften bestehen.“ Dafür brauche die Bundeswehr die beste und modernste Ausrüstung. Zudem stellte er Forderungen an die allgemeine Verteidigungspolitik: Die Ausgaben für die Bundeswehr sollten seiner Meinung nach auf bis zu drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. (dpa, lf)

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