Wie geht’s weiter mit der Wolfseehalle? Gemeinde Fischbachau eruiert Potenzial
Die Zukunft der Wolfseehalle in Fischbachau ist weiter offen. Aktuell eruiert die Gemeinde mit einer Umfrage, welche Nutzungsbedarfe es in der Bevölkerung überhaupt gibt.
Fischbachau – Die Wolfseehalle lebt. Und ab und zu bebt sie auch. Vor allem dann, wenn die Landjugend Elbach zur DJ-Party lädt. Wie beim Mega-Halli-Galli im April oder ganz aktuell bei Project M am St. Martins-Abend. Doch diese Veranstaltungen sind mittlerweile die Ausnahme. Denn maximal zehn solcher Termine –so genannte „seltene Ereignisse“ – pro Jahr sind erlaubt, erklärt Fischbachaus Bürgermeister Stefan Deingruber. Mehr würden die Auflagen wegen des neuen Wohngebiets auf dem Grund des früheren Campingplatzes nicht mehr zulassen. Solange die Gemeinde die Halle aber selbst vermiete, „haben wir das gut im Griff“.
Umfrage soll Bedarf an Gewerbeflächen klären
Wie lange das noch der Fall ist und was danach passiert, ist nach wie vor offen. Wie berichtet, erarbeitet die Gemeinde ein Konzept, welche Nutzungsformen auf dem Wolfseehallen-Areal als Mischgebiet künftig vorstellbar sind. Aktuell läuft dazu eine Umfrage im Gemeindeboten, ob einheimische Betriebe Interesse an weiteren Gewerbeflächen haben. Letztlich müsse man eruieren, wer bereit wäre, hier zu investieren – auch in die Wolfseehalle selbst. Erst dann könne man die für ein schallschutztechnisches Gutachten relevanten Lärmsummen berechnen, um so mögliche Einschränkungen zu prognostizieren.
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Eine hochkomplexe Angelegenheit, weiß Deingruber. Jedes einzelne Gebäude beziehungsweise dessen Nutzung könne das Gesamtbild verändern und folglich Anpassungen notwendig machen. Plane man zum Beispiel die Errichtung eines Seniorenheims in diesem Bereich, seien die Vorgaben noch strenger, gerade für einen Veranstaltungsbetrieb. Schon jetzt aber sei die Nutzung des Parkplatzes ab 22 Uhr wegen der Lärmentwicklung nicht mehr möglich – außer an besagten zehn Anlässen pro Jahr.
Gemeinde kann Sanierungen nicht alleine stemmen
Doch auch für die Wolfseehalle selbst sind noch viele Fragen offen. Bereits fest stehe aber, dass die Gemeinde die notwendigen Sanierungen (zweiter Rettungsweg für Galerie und Bar, neue Küche und Schänke,...) nicht allein stemmen könne. Da kämen schnell mal eine Million Euro an Investitionen zusammen, die man selbst bei einer langjährigen Verpachtung nicht wieder erwirtschaften könne. „Einen dauerhafter Zuschussbetrieb können wir uns nicht leisten“, betont Deingruber. Zu viele teure Pflichtaufgaben stünden in den kommenden Jahren an. Als Beispiele nennt der Rathauschef etwa den Ausbau der Kinderbetreuung sowie den Hochwasserschutz.
Auch deshalb müsse man sich Gedanken machen über eine „Vermarktung“ der Wolfseehalle samt Umgriff. Im Laufe des kommenden Jahres soll das Konzept, an dessen Entwicklung auch das Kommunalunternehmen Regionalentwicklung Oberland (REO) beteiligt ist, stehen, damit der Gemeinderat eine Entscheidung fällen kann, sagt Deingruber. Ziel sei es, sich aus einem „bunten Strauß“ die Dinge herauszuziehen, die sowohl nachgefragt werden, aber auch baulich und immissionsschutzrechtlich möglich seien. „Es ist also noch alles offen.“
sg